Irem hat soeben seine dritte Collection an Arcade-Games veröffentlicht. Auch dieses Mal bleiben sie sich treu und es wird wieder ordentlich geballert. Die Varianz ist dabei ziemlich stark und es gibt mit „Mystic Rider“ sowohl ein kleines Cute-Em-Up-artiges Game als auch einen recht gewöhnlichen Shooter mit „Mr. Heli“ (auch bekannt als „Battle Chopper“). Außerdem dabei, als kleines Highlight: „Dragon Breed“. In diesem fantasievollen Shooter reist ihr auf einem gigantischen Drachen. Wir haben alle drei Games gespielt und sind ziemlich angetan.
Mystic Rider: Kurzer Hexen-Shooter mit kreativen Bossfights
„Mystic Rider“ ist ein großer Spaß für Freunde arcadiger Shooter. Es erinnert zwar an die Cotton-Reihe, bei der man ebenfalls eine kleine Hexe durch eine Märchenwelt manövriert, jedoch ist dieses Spiel deutlich düsterer. Definitiv hat es eine ganz eigene Identität. Storytechnisch wird das Rad hier nicht neu erfunden: Eine Art böser Zauber herrscht über das Land, worauf die Hexe auf ihrem Besen erscheint und wieder Ordnung in die Sache bringt.
Es gibt sechs Stages. Credits lassen sich unbegrenzt einsetzen, weshalb das Game schnell abgeschlossen sein kann. Die Continues sind unendlich – das gilt übrigens für alle drei Spieler des Pakets.
Besonders positiv stechen die Boss-Fights bei „Mystic Rider“ hervor. Diese finden häufig über mehrere Phasen statt und sind ziemlich kreativ inszeniert, was die Entwicklung der Gegner betrifft.
„Mystic Rider“ ist definitiv ein Hidden Gem, den es zu spielen lohnt. Erschienen ist der Titel erstmals 1992.
Mr. Heli: Hubschrauber-Action mit Charakter
Bei diesem Shoot ‘Em Up von 1987 findet ihr einen Mix vor aus frei erkundbaren Abschnitten und erzwungenem Scrolling vor. Besonders interessant ist das Shopsystem, das neben dem Hauptcharakter ebenfalls an „Fantasy Zone“ erinnert. Ihr schießt längliche Kristalle frei, die in dem Moment wo ihr sie einsammelt zu Geld werden. Auf anderen Feldern, die zunächst noch von Felsbrocken bedeckt sind, warten Shop-Symbole auf euch. Habt ihr beispielsweise 500 Dollar zusammengesammelt, könnt ihr über das Feld gleiten und ihr erhaltet Raketen, die ihr ab sofort im Dauerfeuer wegballern könnt.
Bei „Mr. Heli“ lohnt sich das manuelle zwischenzeitliche Abspeichern enorm. Die Check-Points sind sehr weit auseinander und es kommt vor, dass man einen Boss nahezu bezwungen hat und dann wieder direkt an den Anfang des Levels gesetzt wird: R-Type lässt grüßen.
„Mr. Heli“ macht richtig Laune, ist ziemlich tricky und profitiert von den modernen Features, wie dem Zwischenspeichern, enorm.
Dragon Breed: Overpowered durchs Fantasy-Setting
Mit „Dragon Breed“ (1989) gesellt sich ein weiterer spannender und ungewöhnlicher Shoot-Em-Up-Teil zu den anderen Irem-Games. Ihr reitet hier auf einem gigantischen Drachen, der je nach aufgesammeltem Item verschiedene Projektile abfeuern kann. Der horizontale Shooter ist deshalb so reizvoll, weil man mit dem Körper des Drachens nicht nur Schutz vor der Munition der vielfältigen Gegner hat, man kann sie auch mit dem Körper als Waffe bezwingen.
Bei „Dragon Breed“ wirkt alles recht lebendig und im wahrsten Sinne des Wortes „organisch“. Auch die Wände wirken oft wie Teile eines lebendigen Körpers. Ein wenig erinnert das Konzept an Konamis „Salamander“ von 1986.
Unserem Eindruck nach steuert sich „Dragon Breed“ am flüssigsten. Außerdem hat es hat das interessanteste Setting der Collection: Ein wahrer Geheimtipp!
Komfort-Funktionen, die Sinn ergeben
Es liegt ja zumeist in der Natur der Sache, dass Arcade-Titel ziemlich knackig sind und nicht unbedingt spielerfreundlich, was Checkpoints angeht. Dass man potentiell alle drei Games dank der Rückspulfunktion an einem Stück durchsuchten könnte, ist keine schlechte Sache. Auch dass die Spiele jetzt alle einen Zwei-Spieler-Koop-Modus bieten ist höchst erfreulich. Das Frustrationslevel sinkt spürbar, da man selbst entscheiden kann, wie schwierig die Challenge sein soll, der man sich stellt. Es spricht absolut nichts dagegen, die drei Titel häufiger zu spielen und bestenfalls irgendwann dabei ganz auf Rückspul- und Speicherfunktion zu verzichten.
Mit der „Irem Collection Volume 3“ wurde eine großartige Sammlung eher unbekannter Arcade-Titel auf den Markt gebracht. Das Paket gibt es ab jetzt für Switch, PS4/PS5 und Xbox Series X|S.
Bild: Irem
The good
- Gutes Gesamtpaket
- Zusätzliche Komfort-Funktionen
- Neuer Zwei-Player-Modus
The bad
- Ein paar Slowdowns bei Mystic Rider