Heute erscheint die neue Ausgabe der „Retro Gamer“. Es ist praktisch das einzige am Kiosk erwerbbare Magazin mit 100% Retro-Gaming-Inhalt. Die Zeitschrift hat Geschichte, hatte es nicht immer leicht und ist für viele schlichtweg unverzichtbar.  

Schon 2004 gründete sich die britische Version von der „Retro Gamer“. Damals steckte man noch mitten in der Zeit der sechsten Konsolengeneration mit GameCube, PS2 und Xbox. Schon da spielte Nostalgie eine Rolle und der Wunsch danach, ältere Themen neu aufzugreifen. Das Magazin etablierte sich zu einer für die Community essentiellen monatlichen Publikation, die nicht nur Berichte über alte Konsolen und Computer brachte, sondern auch Interviews mit Entwicklerlegenden und detaillierte Making-Ofs von Spieleklassikern veröffentlichte.

2012 entstand eine deutsche Lizenzausgabe im Heise-Verlag. Diese Version kombiniert übersetzte und adaptierte Artikel aus der UK-Ausgabe mit eigenständigen, exklusiv für den deutschsprachigen Markt erstellten Inhalten.

Die deutsche Retro Gamer erscheint viermal pro Jahr und ist für ihre ausführlichen, schick bebilderten Reportagen bekannt. Neben dem regulären Magazin gibt es auch Sonderhefte zu bestimmten Themen – etwa einzelnen Konsolen, Spielejahrgängen oder ikonischen Entwicklerstudios.

Nach elf Jahren der Publikation im Heise-Verlag war unklar, wie es weitergeht. Der Verlag zog Ende 2023 den Stecker und das Team um Jörg Langer, Chefredakteur des Magazins, entschied sich die „Retro Gamer“ in Eigenregie fortzusetzen und ausliefern zu lassen. Jörg Langer ist übrigens Gründer und langjähriger Chefredakteur der GameStar gewesen.

Einfluss der britischen Originalausgabe

Da die britische Ausgabe monatlich erscheint und die deutsche nur quartalsweise, können die Redakteure gleich aus mehreren Titelstorys des englischsprachigen Magazins wählen, welche übersetzt und zum Teil gekürzt werden.

Es gibt auch Themen, wie die Welt der Heimcomputer (Amiga und Co.), die eher typisch für das deutsche Magazin als für das Mutter-Magazin aus England sind.

Alles in allem ist die Retro-Gamer eher ein Fachmagazin, bei dessen Durchstöbern gewisse Grundkenntnisse im Gaming-Bereich optimal sind. Das bedeutet nicht, dass die Texte komplett vernagelt geschrieben sind. Die Schreiber erreichen ihre Zielgruppe schlichtweg mit Inhalten für Fortgeschrittene.

Was besonders hervorzuheben ist, sind die Interviews und die tiefgehenden Recherchen. Durch den Austausch, etwa mit Spieledesignern, die für einstige Meilensteine verantwortlich sind, bleibt die Retro-Welt lebendig. Es geht eben nicht um Jahrzehnte zurückliegende abgeschlossene Ereignisse und Medien. Vielmehr werden Kunstwerke anerkannt, die mit limitierten Möglichkeiten und komplexen, teils völlig überholten Techniken entstanden sind. Eher selten hat man den Eindruck, irgendetwas schon einmal genau so gehört zu haben.

Kiosk, Abo, E-Paper…

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die „Retro Gamer“ zu lesen. Das Abo-Modell, das den Hauptteil der Finanzierung trägt, bringt nicht nur preisliche Vorteile mit sich. Auch gibt es kleine Gimmicks zum Magazin dazu, wie eine mit Gaming-Stills bedruckte Karte, beispielsweise aus Monkey Island.

Neben der „Retro Gamer“ existiert noch die „Return“ als Printmedium, das man allerdings nicht mehr im Zeitschriftenladen erhält, sondern bestellen muss. Retro-Inhalte liefern heute die meisten Videospielzeitschriften, egal ob M! Games, N-Zone oder Big-N-Club.

Anbei noch eine Leseprobe zum aktuellen Magazin: https://www.retro-gamer.de/wp-content/uploads/2025/08/RetroGamer_2025-4_Leseprobe.pdf

Sofern ihr euch die neue „Retro Gamer“ holt, viel Spaß beim Lesen. Aber vergesst eurer Online-Magazin „Retro Gaming Crew“ ja nicht. Hier gibt es täglich Neuigkeiten, rund um die Welt des Retro Gaming.

Bild: Retro Gamer

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