„Shenmue“-Entwickler Yu Suzuki ist wieder da und kehrt mit dem Railshooter „Air Twister“ zu seinen Wurzeln zurück. Ich habe mir den Titel von Entwickler Ys Net und Publisher ININ Games mal etwas genauer angeschaut und gebe euch einen Einblick, ob der Shooter auch etwas für eure Sammlung sein könnte.

„Air Twister“ ist digital für PlayStation 4, PlayStation 5, Nintendo Switch, Xbox One, Xbox Series X/S und den PC erhältlich. Zusätzlich bietet ININ Games auch über einige Händler wie z.B. Amazon eine physische Variante für die PlayStation 5 und Nintendo Switch an. Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was euch im Spiel erwartet, gibt der folgende Trailer:

Prinzessin ballert sich durch die Fantasywelten

Diesmal gilt es nicht, eine Prinzessin in Nöten zu retten, denn sie schnappt sich eine Waffe und pustet die Eindringlinge der Vanguard einfach selbst aus der Luft. Als Spieler übernimmt man die Kontrolle über Ash (Prinzessin) und wird direkt ins kalte Wasser geworfen. Nach einer kleinen Einführung, die die Hauptfunktionen des Spiels wie Steuerung und den Feuer-Modus erklärt, geht es los mit dem ersten Level.

Jeder Boss ist unterschiedlich, sodass Angriffstaktiken individuell angepasst werden müssen.

In den Leveln geht es dann darum, so viele Feinde wie möglich vom Himmel zu holen. Diese kommen Genre-typisch von allen Seiten ins Bild geschwebt und warten natürlich nicht darauf, dass sie von euch einfach so vom Himmel gepustet werden, sondern greifen mit verschiedenen Attacken an. Hat man die zahlreichen Gegner erledigt, wartet am Ende jeder Stage ein Boss, der ebenfalls eine Menge Mechaniken und Angriffe bereithält, sodass der eine oder andere Boss eine schwer zu knackende Nuss ist. Mit ein wenig Übung und verbesserten Fähigkeiten sind die Bosse zwar schwierig, aber dennoch machbar.

Yu Suzuki mach es noch einmal

Yu Suzuki dürfte den meisten durch die „Shenmue“-Reihe ein Begriff sein, doch liegen seine Entwickler-Wurzeln nicht im Action-Adventure-, sondern im Arcade-Bereich. So erschuf er zusammen mit Sega unter anderem die Shoot ’em ups „Space Harrier“, „Space Harrier II“ und „Afterburner II“. Diese Expertise merkt man direkt auch in „Air Twister“, denn jede Stage spielt sich zwar vom Grundgameplay gleich, jedoch sind die Gegner und Bosse, aber auch die Welten selbst immer unterschiedlich gestaltet.

Die Welten in Air Twister sind sehr individuell und erinnern stark an Alice im Wunderland.

Generell sind es die Welten und verschiedenen Gegner, die dem Spiel einen besonderen Touch verleihen. So fliegt man durch Wüsten, leuchtende Pilzwälder oder verwunschene Gärten, die an „Alice im Wunderland“ erinnern. Die Welten strotzen nur so vor Details, die es zu entdecken gilt. Untermalt wird das Ganze von einem gelungenen Soundtrack, der vom niederländischen Sänger und Songwriter ldous Byron Valensia Clarkson komponiert wurde. Valensia dürfte vor allem Queen-Fans bekannt vorkommen, denn er hält seit über drei Jahrzehnten das Rock- und Opera-Erbe der größten Hits von Queen lebendig.

Eine Menge Cosmetics und ein interessanter Skilltree

Neben den zwölf Stages, 20 Vanguard-Kämpfern und zehn einzigartigen Bossen bietet das Spiel noch einiges mehr. So gilt es in den verschiedenen Stages auch Sterne einzusammeln, die dann wiederum in den doch recht umfangreichen Fertigkeitsbaum ausgegeben werden können. Im Skilltree können verschiedene Upgrades sowie Waffen freigeschaltet werden. Die braucht ihr vor allem, damit ihr die Stages nach und nach meistern könnt.

Neben dem umfangreichen Skilltree bietet das Spiel auch noch folgende Inhalte:

Air Twister: Prinzessin Arch fliegt durch einen fluoreszierenden Pilzwald
Die Gegner erscheinen Genre-typisch immer in Schwärmen. Für das Besiegen jeder Gegnerwelle bekommt man als Spieler einen Stern.
  • Cosmetics: Im Spiel könnt ihr durch das Meistern der Stages und Erfüllen verschiedener Aufgaben zahlreiche Outfits für Prinzessin Ash freischalten.
  • Geschichte des Spiels: Die Geschichte des Spiels wird durch verschiedene Zwischensequenzen erzählt. Weitere Hintergrundinfos zu den Stages, zur Geschichte, aber auch zu den Gegnern kann man dann separat im World-Kompendium noch einmal nachlesen.
  • Challenges: Neben dem normalen Spielmodus können weitere Spielmodi freigeschaltet werden. Folgende Modi stehen zur Auswahl: Sternenstaub, Arcade-Modus, Fluffy, Boss Rush, Turbo-Modus, Tap Breaker, Extra Stage. Durch die Challenges hat das Spiel auch einen hohen Wiederspielfaktor.

Apropos Wiederspielfaktor, denn der ist durchaus hoch im Spiel. Die einzelnen Challenges haben dann noch einmal verschiedene Schwierigkeitsgrade. So kann man z.B. im Arcade-Modus, wenn einem das normale Spiel zu leicht war, das Spiel auch einfach mal auf Todesschlag-Modus mit einem einzigen Leben spielen.

Erinnerungen an ein anderes Spiel werden wach

Das erste Mal mit Railshootern in Berührung gekommen bin ich auf dem N64, doch war mir nicht bewusst, dass es ein Railshooter ist. Ich spreche natürlich von „Lilat Wars“ bzw. „Star Fox“ – das Spiel hat mich damals echt umgehauen und gehört bis heute zu meinen Lieblings-N64-Titeln. Dasselbe Gefühl wie damals hatte ich auch, als ich meine erste Runde in „Air Twister“ gedreht habe – auch wenn ich kläglich am zweiten Boss gescheitert bin. „Air Twister“ hat mich vor allem mit seinem Stage-Design sowie seinen vielfältigen Gegnern und Bossen überzeugen können. Besonders ist auch der Soundtrack, der Queen-Fans durchaus gefallen dürfte. Doch ganz ohne Probleme kommt das Spiel nicht weg. So ist die Steuerung per Maus und Tastatur ein absoluter Graus und das Spiel am PC nur via Controller gut spielbar. Leider führt das auch zu einem weiteren Problem, denn laut Steam wird nur der Xbox-Controller in vollem Umfang unterstützt. Ich habe es aber auch mit meinem PS4-Controller hervorragend spielen können, sodass ich davon ausgehe, dass auch andere Controller unterstützt werden. Ein weiterer Negativpunkt ist die Lokalisierung des Spiels, denn es gibt zwar eine deutsche Oberfläche, aber Ton sowie Untertitel sind nur in Englisch verfügbar. Bedauerlicherweise sind deshalb auch einige Übersetzungen nicht so gut gelungen. Zudem habe ich gerade im Arcade-Modus auf den höheren Schwierigkeitsstufen gemerkt, dass es zu kleinen Mikrorucklern kommt.

Doch genug gemeckert, denn „Air Twister“ ist ein echt tolles Spiel, das ich wirklich weiterempfehlen kann. Yu Suzuki und ININ Games haben mit dem Railshooter echt tolle Arbeit geleistet und ein gelungenes Game entwickelt, das so auch in jeder Arcade-Halle eine gute Figur gemacht hätte. Also, wenn ihr Shoot ’em ups mögt, solltet ihr euch „Air Twister“ unbedingt einmal anschauen und für 25,99 Euro bekommt ihr eine Menge Content geliefert.

Aussehen20 / 20
Soundtrack16 / 20
Spielspaß20 / 20
Story10 / 20
Umfang18 / 20

The good

  • Interessante Gegner- und Boss-Designs. Jeder Gegner hat seine eigene Mechanik und Angriffstechnik.
  • Genial designte Stages, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Welten erinnern ein wenig an Alice im Wunderland. Zusätzlich ein echt gelungener Soundtrack aus der Feder des niederländischen Sängers und Songwriters Valensia, der den Stages noch einen Funken mehr Individualität verleiht.
  • Eine Menge Zusatzinhalte, verschiedene Modis, Cosmetics und ein Skilltree, der erst freigespielt werden muss – dadurch hat Air Twister einen hohen Wiederspielwert. /li>

The bad

  • Die Story wird nur über Cutscenes erklärt bzw. auch nicht erklärt. Tieferen Einblick bekommt man nur über Umwege über das World-Kompendium. Dort kann man dann einige Dinge nachlesen.
  • Mit allen Features ist das Spiel nur auf Englisch spielbar. So gibt es zwar eine Oberflächen-Lokalisierung auf Deutsch, aber der Ton sowie Untertitel sind leider nur auf Englisch verfügbar.
  • Leichte Mikroruckler im Arcade-Modus (auf einer hohen Schwierigkeitsstufe auf dem PC festgestellt).

Bilder: ININ Games

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