Der Indie-Publisher Ratalaika Games bringt in Zusammenarbeit mit Entwickler Shinyuden einen bis dato nur in Japan spielbaren PC-Engine-Klassiker für neue Konsolen auf den Markt. Ab dem 19. Mai könnt ihr „Cyber Citizen Shockman“ auf der PlayStation 4, PlayStation 5, Microsoft Xbox One, Xbox Series X/S und Nintendo Switch genießen. Wir haben vorab einen Blick ins Spiel werfen dürfen und geben euch einen Einblick in die Neuauflage des Action-Shoot-em-ups.

„Cyber Citizen Shockman“ – oder wie es in Japan heißt, „Kaizou Choujin Shubibinman“ – ist am 18.05.1989 in Japan für die PC-Engine erschienen. Entwickelt wurde es damals von Masaya Games, die vor allem Ende der 80er Jahre zahlreiche Titel für die in Japan sehr populäre PC-Engine entwickelt haben. Wie das Original damals ausgesehen hat, könnt ihr im folgenden Longplay-Video sehen.

Nicht viel Zeit für die Weltrettung

Ein verrückter Wissenschaftler, zwei Schulkinder, die eigentlich Androiden sind und sich in Superhelden verwandeln können, um das Böse zu bekämpfen – so schnell könnte man den Plot von „Cyber Citizen Shockman“ erklären. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn es steckt noch viel mehr im Spiel. Tasuke und Kyapiko müssen nämlich in 18 Tagen Dark Skull und seine Schergen, die Skull Force, daran hindern, die Stadt zu übernehmen. Denn die Kräfte, die die beiden vom Doc bekommen haben, sind nur 18 Tage aktiv. So muss man sich als Spieler beeilen, zahlreiche Zivilisten retten und am Ende gegen Dark Skull im ultimativen Bossfight antreten.

In 18 Leveln, die ihr je nachdem, welche Route ihr ausgewählt habt, aber nicht alle absolvieren müsst, gilt es dann, die zahlreichen Feinde zu besiegen, Belohnungen und natürlich auch Geld einzusammeln. Denn mit den Yen könnt ihr euch verschiedene Verbesserungen für eure Panzerung holen. Damit lassen sich dann die Endbosse etwas leichter besiegen. Einen Einblick in die Neuauflage gibt euch der folgende Teaser-Trailer:

Klassisches Gameplay mit zahlreichen Quality of Life-Features

„Cyber Citizen Shockman“ ist ein typischer Mix aus Jump ’n‘ Run und Action-Shoot-em-up, wie man es aus den 80er bzw. 90er Jahren kennt. Wer aber denkt, dass das Spiel auch so aussieht, den müssen wir jetzt eines Besseren belehren, denn die Entwickler haben echt große Arbeit geleistet. Das Spiel sieht grafisch richtig gut aus, hat aber gleichzeitig nichts an Charme des Klassikers eingebüßt. Vor allem am Charakter- bzw. Gegner-Design sieht man, dass die Entwickler viel Arbeit in die Neuauflage hineingesteckt haben. Das dürfte auch daran liegen, dass hier der Mangaka Suu Urabe Hand angelegt hat. Er hat das Charakter-Design und die Hauptillustrationen des Spiels entworfen und damit tolle Arbeit geleistet.

An sich lässt das Spiel grundsätzlich wenig zu meckern übrig. Die Steuerung fühlt sich in den Jump ’n‘ Run-Passagen und Kämpfen echt flüssig und präzise an. Zudem kann diese sogar in den Optionen an euren persönlichen Spielstil angepasst werden. Hinzu kommen dann auch noch zahlreiche Quality of Life-Features, die die Neuauflage hervorragend ergänzen. So können unter anderem folgende Dinge eingestellt bzw. genutzt werden:

Boss-Gegner greifen euch mit verschiedenen Moves an, denen ihr entweder ausweichen oder abwehren müsst.
  • Video-Einstellungen: Hier können sowohl die Auflösung, Skalierungsfilter, Farbe und zahlreiche Shader für einen noch besseren Retro-Look ausgewählt bzw. angepasst werden.
  • Cheats: In dieser Option könnt ihr euch unter anderem unsichtbar machen und natürlich Geld freischalten.
  • Game-Region: Die Neuauflage hat eine brandneue englische Übersetzung bekommen, ihr könnt aber auch die originale, japanische Version spielen.
  • Rewind-Funktion: Wie in Neuauflagen mittlerweile üblich, könnt ihr auch in Cyber Citizen Shockman Fehler mit der Rückspulfunktion rückgängig machen.
  • Speicher- und Ladefunktion: Anders als im Original kann das Spiel überall gespeichert und auch ab diesem Punkt weitergespielt werden.

Neben den Features bietet das Spiel mit seiner Bildergalerie, den handgemachten Scans, dem Originalhandbuch und auch den Zeichnungen einen kleinen Einblick in die Entwicklung des Originals und lässt damit auch ein Stück Videospielgeschichte lebendig werden.

Neuauflage, die begeistert

Wie bereits erwähnt, lässt „Cyber Citizen Shockman“ wenig Raum für Kritik, ganz ohne geht es dann allerdings doch nicht. So gibt es leider keine deutsche Sprachausgabe, sodass man entweder Englisch oder Japanisch verstehen bzw. lesen können muss. Ein weiteres Manko ist enttäuschenderweise auch die Schwierigkeit des Spiels, denn die ist gerade für erfahrene Spieler doch zu einfach und man hat das Spiel sehr schnell durchgespielt.

Jeder Gegner greift Tasuke und Kyapiko mit unterschiedlichen Angriffen an. Allen auszuweichen, wird da echt schwierig.

Davon aber mal abgesehen, macht „Cyber Citizen Shockman“ eine echt gute Figur, denn es bietet genau das, was es verspricht, nämlich die Neuauflage eines Retro-Klassikers, der vor allem damit überzeugen kann, dass er sehr nah am Original geblieben ist. So spielt man die originale Story, kämpft mit denselben Protagonisten und hat es mit den gleichen Gegnern bzw. Bossen zu tun. Im Spiel wurde lediglich die Grafik verbessert, an heutige Standards ein wenig angepasst und um einige Quality of Life-Features erweitert. Auch wenn die zahlreichen Features nicht im Original vorhanden waren, sind sie schon sehr nützlich. Und sagen wir es mal so, wer die Quality of Life-Features wie Cheats oder die Rewind-Funktion nicht nutzen will, muss dies ja auch nicht zwangsläufig tun. Mein Highlight ist aber ganz klar wieder die Bildergalerie, denn hier kann man Einblicke in die Entwicklung und Geschichte des Spiels gewinnen, was gerade bei einem Spiel, das noch nie außerhalb Japans erschienen ist, echt interessant ist.

Aussehen20 / 20
Soundtrack15 / 20
Spielspaß18 / 20
Story15 / 20
Umfang15 / 20

The good

  • Tolle Bildergalerie, die Einblicke in die Entwicklung des Spiels gibt und damit auch ein Stück Videospielgeschichte lebendig werden lässt.
  • Level- und Charakter-Design sind richtig gut gelungen, hier merkt man, dass der Mangaka Suu Urabe viel Arbeit investiert hat.
  • Das Spiel bietet genau das, was man von der Neuauflage eines Retro-Klassikers erwartet. Die zusätzlichen Quality of Life-Features runden das ganze Spiel dann noch einmal ab.

The bad

  • Keine deutsche Lokalisierung, man muss leider Englisch bzw. Japanisch beherrschen, damit man die Story genießen kann.
  • Für erfahrene Spieler ist das Spiel definitiv zu leicht und in knapp einer Stunde durchgespielt./li>
Kommentar hinterlassen

Anmerkung oder Frage schreiben

Jeder Beitrag wird von Hand freigeschaltet. Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar und ggf. Ihrer Website gespeichert wird.