Ein Waschbär, ein Hase, ein Frosch und ein Wildschwein prügeln sich durch eine japanisch angehauchte Comic-Spielwelt. Klingt komisch, macht aber jede Menge Spaß. „Jitsu Squad“ von Tanuki Creative Studio ist seit dem 09. Dezember für PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S und auf der Nintendo Switch erhältlich.

Wir haben uns die Switch-Version des Spiels näher angeschaut und klären für euch, ob es sich lohnt, dem Vier-Spieler-Koop-Beat ‚em Up eine Chance zu geben. Der folgende Trailer gibt euch einen kleinen Einblick ins Spiel:

Eine Hommage an die 80er und 90er

Der legendäre Kusanagi-Stein, der die Seele eines mächtigen Dämons in seinem Inneren beherbergt, kann demjenigen, der ihn erweckt, göttliche Kräfte verleihen. Der Stein ist aber seit Jahrhunderten verschollen. Auf der Suche nach Macht hat der böse Zauberer Origami uralte Krieger herbeigerufen, ihre Seelen verflucht und sie in Tiere verwandelt. Diese Krieger sollen für ihn den Stein finden. Doch der Mönch Ramen konnte vier der Kriegerseelen vor Origamis Ruf retten. Diese Truppe wird nun vom Mönch ausgesandt, um die Machenschaften des bösen Zauberers zu vereiteln.

Die Story von „Jitsu Squad“ könnte direkt einem Kung Fu-Film der 80er und 90er Jahre entsprungen sein. Naja, außer der Sache mit den Tieren. Das Leveldesign und die Gegner orientieren sich stark an der japanischen Kultur, nur alles ein wenig überspitzter dargestellt. Vieles an der Story erinnert an einen Anime, den man aber selbst spielen kann. Die Story wird dabei nie langweilig und verpasst dem Spiel den passenden Rahmen. Erzählt wird die Geschichte des Jitsu Squad Comic-typisch über Sprechblasen, die während der Interaktionen der einzelnen Protagonisten und Antagonisten gelegentlich aufpoppen.

Im Spiel finden sich viele Anspielungen an die 80er und 90er Jahre. Neben den Protagonisten haben auch einige Crossover-Figuren einen Auftritt spendiert bekommen.

Anime meets Fighting Game meets Beat `em up

Das Gameplay ist eine interessante Mischung aus Spielen wie „Streets of Rage“ und „Final Fight“, nur dass die eher gemächlicheren Brawler-Mechaniken ein Speedbuff bekommen haben. Denn die Kämpfe spielen sich eher wie klassische Fighting-Games a la „Marvel vs. Capcom“, „Street Fighter“ oder „Super Smash Bros.“ – wobei es durch den Multiplayer-Modus eher an „Turtles in Time“ oder das erst dieses Jahr erschiene „Shredder‘s Revenge“ erinnert.

Aber nicht nur der Genre-Mix des Spiels setzt auf gute Kombinationen, denn diese sind tatsächlich auch im Spiel sehr wichtig. Ohne die passenden Kombos könnt ihr die zahlreichen Feinde des Spiels nicht besiegen. Neben den Standard-Attacken gilt es auch, die zahlreichen Kombinations-Angriffe der vier Helden zu meistern und natürlich erst einmal freizuschalten. Denn über ein Upgrade-System könnt ihr die Helden weiter verbessern.

Hinzu kommen dann noch Super Special-Moves, Zweitwaffen für jeden Charakter, mehr als 500 Ketten-Kombinationen und mächtige Charakter-Transformationen, die euch eine große Bandbreite an Abwehr- bzw. Angriffsmöglichkeiten geben. Jeder der vier Kämpfer ist dabei einzigartig und hat sein eigenes Move-Set. Zur Auswahl stehen folgende animalische Kämpfer:

  • Waschbär Hero: Er kämpft mit einem Katana und ist der Anführer der Truppe.
  • Frosch Jazz: Er kämpft mit einem lanzenartigen Stock, der ihm vor allem eine große Reichweite und Rundumschläge ermöglicht.
  • Hase Baby: Sie ist die Fernkämpferin in der Truppe, geht mit Wurf-Kunai auf ihre Feinde los und kann diese auch hervorragend im Nahkampf einsetzen.
  • Wildschwein Aros: Er verlässt sich auf seine pure Muskelkraft und schlägt die Feinde mit seiner Faust zu Brei.
Hero, Jazz, Baby und Aros kämpfen an der Seite von Meister Ramen gegen den bösen Zauberer Origami.

Jeder der Kämpfer spielt sich dabei unterschiedlich und macht dank der verschiedenen Kombos und Waffen auch extrem Spaß. Neben den Helden haben auch einig Crossover-Figuren einen Auftritt. So tauchen unter anderem Chamäleon Yooka sowie Fledermaus Laylee aus „Yooka-Laylee“ auf.

Multiplayer rockt das Haus

Im Singleplayer ist „Jitsu Squad“ schon grandios, doch der Multiplayer setzt nochmal einen obendrauf. Wenn alle Helden gleichzeitig auf die Gegner einprügeln und gefühlt tausend Effekte über den Bildschirm zucken, dann ist das einfach nur großartig. Riesigen Spaß macht das vor allem in den Massenfights, denn hier tauchen dann je nach Schwierigkeitsgrad eine Menge Feinde auf, von denen man eine bestimmte Anzahl besiegen muss. In diesem Tumult mit vier Mann zu stehen und dann alle gleichzeitig den Super Special-Move auszuführen, ist einfach nur herrlich anzusehen.

Neben dem Vier-Spieler-Modus kann man auch zu zweit in einer Art Tag Team-Modus spielen. Dazu wählt jeder Spieler zwei der Helden aus, die er dann wie bei einem Tag Team-Match austauschen kann. Wie beim klassischen Wrestling-Tag Team-Match sind dann natürlich auch Kombo-Aktionen mit dem jeweiligen Partner möglich. Die Vielfalt all dieser Optionen ist es, die den Multiplayer zur großen Stärke von Jitsu Squad macht.

Super-Spezial-Moves heizen den zahlreichen Feinden ordentlich ein.

Geniale Kung Fu-Action, gerne mehr!

„Jitsu Squad“ hat beim Test überrascht, denn der Genre-Mix aus Brawler und schnellem Fighting-Game ist einfach nur super. Hinzu kommen eine interessante Story, tolle Charaktere und so viele Kombinationsangriffe, dass man gar nicht alle lernen kann. Auch das Setting und die Leveldesigns sind super gelungen, jedes Level bzw. jede Welt hat einen Bezug zu Japan. So mochte ich vor allem die Kämpfe in der Arcade-Halle, die extrem lustige Anspielungen an andere Brawler und Fighting-Games, aber auch an popkulturelle Referenzen zeigt. Generell bietet „Jitsu Squad“ genau das, was ich an einem guten Brawler so mag: Schnelle Action, knallharte Kämpfe, eine gute Story und ein stimmiges Setting. Der Multiplayer ist dann die Sahne auf der Brawler-Eistorte und macht für mich das Spiel nahezu perfekt. Wer also ein interessantes Fighting-Game sucht, kann mit „Jitsu Squad“ nichts falsch machen.

Aussehen20 / 20
Soundtrack18 / 20
Spielspaß20 / 20
Story15 / 20
Umfang15 / 20

The good

  • Interessante Charaktere mit eigenen Move-Sets und einer plausiblen Hintergrundgeschichte
  • Ein genialer Multiplayer, der das Spiel auf ein ganz anderes Level hebt
  • Kreatives Leveldesign mit zahlreichen Anspielungen auf andere Fighting-Game-Klassiker

The bad

  • Das Spiel ist leider ein wenig zu kurz – für unseren ersten Run durch alle Level haben wir knapp fünf Stunden gebraucht (Schwierigkeitsstufe Lehrling)
  • Die zahlreichen Kombos sind zum Teil nicht leicht auszuführen und manche auch sehr kompliziert
  • Das Wildschwein Aros fühlt sich im Vergleich mit den anderen Helden ein wenig schwerfällig an, dadurch geht das schnelle Gameplay ein wenig verloren

Bild: Tanuki Creative Studio

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