Videospielhelden geben den Entwicklern ein Gesicht, so assoziiert man Super Mario direkt mit Nintendo. Wenn man an Sega denkt, fällt einem sofort Sonic The Hedgehog ein, der momentan auch das Aushängeschild von Sega ist. Doch Sonic hatte seinen ersten Auftritt 1991, davor hatte Sega ein anderes Maskottchen ausgewählt – aber wer war das? Die Antwort erfahrt ihr in meinem Sega-Special.

Sega stieg Mitte der 70er Jahre ins Videospielbusiness ein. 1967 veröffentlichten die Entwickler das Arcade-Spiel „Heavyweight Champ“. Es sollte aber noch bis in die 80er Jahre dauern, bis Sega auch außerhalb Japans große Erfolge feierte. 1985 wurde das Master-System veröffentlicht, auf dem auch das erste Sega-Maskottchen seine Premiere feiern konnte.

Ein kleiner Junge rettet die Miracle World

1986, nach dem großen Videospielcrash (1983–1984), mussten viele Videospielentwickler Konkurs anmelden. Die überlebenden Firmen hatten nach der Krise ein Problem, denn sie kämpften weiterhin mit stagnierenden Verkaufszahlen. Deswegen arbeiteten viele Entwickler damals an neuen Ideen, um den Markt wieder in Schwung zu bringen. Eine dieser Ideen war ein neues Maskottchen, das eine eigene Spielreihe bekommen sollte. Aus ersten Entwürfen entwickelte der Entwickler Kotaro Hayashida „Arekkusu Kiddo Osāru“, bei uns auch besser bekannt als Alex Kidd. Doch das ergab sich auch eher aus einem Zufall heraus, denn eigentlich wollte Sega zu diesem Zeitpunkt ein lizenziertes „Dragon Ball“-Spiel entwickeln. Während der Produktion lief aber die Lizenz aus, sodass Sega-CEO Hayao Nakayama die Entwickler anwies, das Spiel von Grund auf neu zu entwickeln. Hauptproblem damals: Man musste einen neuen Protagonisten erfinden, denn „Son-Goku“ schied als Held nun mal aus. Alex Kidd füllte diese entstandene Lücke aus.

Seinen ersten Auftritt feierte der kleine Junge mit den spitzen Ohren und dem Weltraum-Anzug im Jump ’n’ Run-Abenteuer „Alex Kidd in Miracle World“, das am 01. November 1986 in Japan und im September 1987 für das Sega Master System veröffentlicht wurde. Im Spiel muss Alex Kidd seinen Mut beweisen und den Machenschaften von „Janken, dem Großen“ Einhalt gebieten. Als einzige Hoffnung des Planeten Aries stellt sich der kleine Junge gegen die Gefolgsleute Jankens, um seine Welt und auch seine Familie zu beschützen. Ihr habt noch nie etwas von „Alex Kidd in Miracle World“ gehört? Dann schaut euch doch das folgende Longplay-Video an, es gibt euch einen kleinen Einblick ins Spiel:

Der ewige „Zweite“

Auch wenn Alex Kidd bei den Spielern sehr gut ankam, gegen Nintendo konnte sich der charmante junge Held nicht durchsetzen. Nintendo brachte nämlich ein paar Monate früher „Super Mario Bros.“ für das NES auf den Markt. Mit Mario hält Nintendo bis heute den Rekord des beliebtesten Videospielcharakters, der sogar jedem Nicht-Gamer ein Begriff ist. Aber es lag nicht unbedingt an der Beliebtheit der beiden Figuren, sondern eher am Markt, denn Nintendo verkaufte sein NES einfach besser, sodass Super Mario wesentlich präsenter in den Köpfen der meisten Gamer war und auch blieb.

Trotz sechs Abenteuern, die im Gegensatz zu Super Mario nicht mit der ewigen „Rette die Prinzessin-Nummer“ um die Ecke kamen und mit neuen Storys aufwarten konnten, blieb Alex Kidd immer der ewige „Zweite“. Eine ganze Weile konnte niemand an der Beliebtheit des Klempners aus Brooklyn rütteln, bis Sega ein neues Maskottchen aus dem Hut zauberte. 1991 wurde Alex Kidd nämlich von einem blauen Igel namens Sonic abgelöst. Sonic schaffte es wiederum, genauso beliebt zu werden wie Super Mario und ist bis heute das Aushängeschild Segas.

Hättet ihr gewusst, wer das erste Maskottchen Segas war? Alex Kidd oder Sonic: Was meint ihr, hat Sega eine gute Wahl mit seinem jetzigen Maskottchen getroffen?

Bild: Sega

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