Der Game Boy feiert in diesem Jahr sein 33-jähriges Jubiläum. Wir haben den Schnapszahlen-Geburtstag zum Anlass genommen, etwas tiefer in die Geschichte des Handhelds einzutauchen und den Urvater des Nintendo DS und der Nintendo Switch ein wenig näher unter die Lupe zu nehmen.

Als der Game Boy 1989 in Japan das Licht der Welt erblickte und ein Jahr später auch bei uns in den Verkauf kam, war noch nicht absehbar, dass der kleine graue Kasten mit dem Schwarz-Weiß-Display wie eine Bombe einschlagen und eine Generation von Videospielern so stark prägen würde.

Der Dinosaurier unter den Handhelden

Heute gehört der 300 Gramm schwere Handheld eher zu den betagten Dinosauriern, doch auch wenn der Game Boy schon 33 Jahre auf dem Buckel hat, so wird er auch heute noch gerne gespielt und gesammelt. Die Vorfahren des Game Boys sind die Game & Watch-Titel aus den 80er Jahren gewesen. Gunpei Yokoi, der Erfinder des Game Boys, hat diese kleine Variante einer tragbaren Spielekonsole genommen und in ein größeres Modell verwandelt.

Doch in 300 Gramm (inkl. Batterien) passt einiges an Technik rein – so besitzt der Game Boy folgende Komponenten:

  • Speicher: 8 KB RAM; 8 KB Grafikspeicher
  • Abmessungen (H×B×T): 148 mm × 90 mm × 32 mm
  • Bildschirm: LCD; Größe: 4,7 × 4,3 cm / 1,9 × 1,7 Zoll (6,4 cm / 2,6 Zoll Bildschirmdiagonale)
  • Bildschirm-Auflösung: 160 × 144 Pixel; vier Graustufen mit einer Bildfrequenz von ca. 59,7 Hz
  • Sprites: 8×8 Pixel oder 8×16 Pixel groß, Maximalanzahl 40 Stück
  • Sound: 4-Kanal-Stereo-Sound + 1 externer Kanal

Der Game Boy konnte entweder über vier Batterien oder mit einem separat erhältlichen Steckernetzteil betrieben werden. Wie es im Inneren des Geräts aussieht, zeigt euch das „Game Boy Deconstructed!“-Video von YouTuber Austin Evans.

Abheben von der Konkurrenz

Ein technisches Wunderwerk seiner Zeit war der Game Boy nicht, denn Nintendo setzte auf eher schwächere Komponenten, während die damalige Konkurrenz wie Sega und Atari technisch ausgereiftere Modelle wie den Atari Lynx und den Sega Game Gear präsentierten. Doch Nintendo wäre nicht Nintendo, wenn man die offensichtlichen Nachteile nicht in einen Vorteil verwandelt hätte. Denn trotz der schlechteren Hardware konnte sich Nintendo gegen die Konkurrenz behaupten und Marktführer werden.

Das hatte vor allem zwei Gründe:

  • Der Preis ist heiß: Der offensichtlichste Grund war der Preis des Game Boys. 169 DM waren von den Konkurrenz-Handhelden nicht zu toppen. Der Sega Game Gear kostete damals 299 DM und der Atary Linx sogar 399 DM. Hinzu kamen dann ja auch noch die Spiele – hier konnte Nintendo einen weiteren Trumpf einsetzen, denn mit „Tetris“ wurde eins der kultigsten Spiele der Welt gleich mitgeliefert. Insgesamt hat sich der Game Boy bis heute 118,7 Millionen Mal verkauft und ist damit auf Platz 2 der meistverkauften Handheldkonsolen.
  • Einfach zu bedienen: Nintendo setzt bereits damals auf seine Erfolgsformel, die bis heute beibehalten wurden, denn Konsolen und Handhelden müssen für jedermann, vor allem für Kinder, zugänglich sein. Das ist es auch, was den Game Boy so erfolgreich werden lässt. Denn der Handheld lässt sich ganz einfach steuern und hat auch nur wenige Tasten. Es gibt einen Powerknopf und einen Lautstärke-Regler an den Seiten. Ein Steuerkreuz, A- und B-Knopf und eine Start- und Select-Taste, alles in allem also sehr überschaubar.

Spiele, die bis heute Kult sind

Wer kennt sie nicht – die Spiele, die eine Konsole oder Handhelden ikonisch gemacht haben? Der Game Boy hat auch einige dieser Spiele-Perlen. Der wohl größte Hit für den Game Boy dürfte „Tetris“ mit 143 Millionen verkauften Einheiten weltweit gewesen sein. Zahlreiche klassische Nintendo-Größen bekamen auch ihren Auftritt. So konnten wir mit Link in „The Legend of Zelda: Links Awakening“ wieder einmal Prinzessin Zelda befreien, mit Mario in „Super Mario Land“ das Sarasaland vor dem außerirdischen Invasoren Tatanga retten oder mit Kirby die Dreamlands vor König Nickerchen und seinen Schergen beschützen.

Den größten kommerziellen Erfolg neben „Tetris“ dürfte aber die „Pokémon“-Reihe auf dem Game Boy gebracht haben, denn 1996 erschienen die rote und blaue Edition für den Game Boy. Der alte Handheld, der schon in Rente gehen sollte, bekam durch den „Pokémon“-Hype nochmal ordentlich Verkäufe dazu, wobei – als die Spiele 1999 dann auch in Europa erhältlich waren – bereits die Nachfolger, der Game Boy Pocket bzw. auch der Game Boy Color, erhältlich waren. Auf beiden Nachfolge-Modellen konnten sowohl die Game Boy-Titel, als auch die neuen Titel gespielt werden. 

Was sind eure besten Erinnerungen mit dem Game Boy? Welche Game Boy-Spiele gehören zu euren Favoriten? Schreibt es uns in die Kommentare!

Bild: Nintendo

Kommentar hinterlassen

Anmerkung oder Frage schreiben

Jeder Beitrag wird von Hand freigeschaltet. Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar und ggf. Ihrer Website gespeichert wird.