Eine korrupte Regierung, eine Magierin, die die Ordnung bedroht und ein ehemaliger Attentäter – eine Kombination, die schon ordentlich Ärger verspricht. „Cannon Dancer Osman“ ist die Neuauflage eines Arcade-Klassikers aus den 90er Jahren, die zu Recht unter Fans als Geheimtipp gehandelt wird. Wir haben uns die Neuauflage mal etwas näher angesehen und geben euch einen kleinen Einblick, warum „Cannon Dancer Osman“ echt gelungen ist.

Einen ersten Eindruck des Spiels gibt euch der folgende Trailer:

Ein Attentäter sinnt nach Rache

Die Welt in der Zukunft des 21. Jahrhunderts ist alles andere als rosig. So wird die Welt in „Cannon Dancer“ von einer korrupten Regierung kontrolliert, die jeglichen Widerstand im Keim erstickt. In dieser Welt verdingt sich Kirin als Attentäter und erstklassiger Agent, der für das nötige Kleingeld jeden Auftrag erledigt.

Cannon Dancer Osman: Kirin kämpft gegen Tianon
Nachdem Kirin in Ungnade gefallen ist, hat es die halbe Welt auf ihn abgesehen. In spannenden Bosskämpfe muss er sogar ehemalige Kollegen erledigen.

Der Mietsöldner wird für eine heikle Mission rekrutiert. Er soll die böse Zauberin „Abdullah, die Sklavenhändlerin“ und ihren Kult von Fanatikern ausschalten. Gesagt, getan, jedoch geht die Mission nach hinten los und er wird von seinem Auftraggeber Jack Layzon, dem Direktor für Justizangelegenheiten, verraten und zum Sterben zurückgelassen. Doch Kirin überlebt und schwört auf Rache.

Wer rastet, verliert

Der Plot des Spiels wird wahrscheinlich keinen Oscar gewinnen, doch er bietet dem grandiosen Gameplay den passenden Rahmen. Denn das eigentliche Highlight des Spiels ist ganz klar das schnelle Fighting-Gameplay, das in vielen Spielen der 90er Jahre populär war. So sollte man ständig in Bewegung sein, Tritte austeilen und den zahlreichen Angriffen der Gegner ausweichen. Wenn man die Gegner halbwegs unter Kontrolle hat, muss man noch die Level selbst überleben, denn die sind auch nicht ohne – es brechen beispielsweise plötzlich ganze Teile des Levels weg und man stürzt in den Abgrund. Generell ist der Schwierigkeitsgrad von „Cannon Dancer Osman“ echt hoch, aber mit ein wenig Übung und Geduld dennoch zu meistern.

Cannon Dancer Osman: Kirin auf einem Boot
Auch in der futuristischen Welt des 21. Jahrhunderts greift man auf altbewährte Fortbewegungsmittel wie ein Boot zurück.

Das größere Übel als die Level und Standardgegner sind da die zahlreichen Zwischengegner und Bosse, denn die haben es faustdick hinter den Ohren. So setzen sie verschiedene Attacken ein und wenn man dann nicht schnell genug ausweicht, ist im Handumdrehen Schicht im Schacht. Die Bosse haben mich beim Durchspielen ein wenig an die Endgegner aus der „Metal Slug“-Reihe bzw. „Contra“ erinnert. Generell sind die Bosse echt gut gemacht. Sie haben verschiedene Phasen, in denen sie bestimmte Angriffsschemata verwenden. Diese gilt es sehr schnell herauszufinden, denn meist können sie mit bestimmten Aktionen gekontert werden. Hat man den Dreh erstmal raus, dann sind die Bosse zwar noch recht knackig, aber durchaus machbar.

Quality of Life-Features

Da das Spiel doch recht fordernd ist, haben sich die Entwickler einiges einfallen lassen. So könnt ihr das Spiel in zwei verschiedenen Modi spielen:

  • Standard-Modus: Hier könnt ihr das Spiel erst einmal erkunden. In diesem Modus sind sowohl das Rückspulen, Speichern, Cheats und Verbesserungen optional zuschaltbar. Jedoch können Erfolge in diesem Modus nicht erspielt werden!
  • Herausforderungs-Modus: Der Herausforderungs-Modus ist das Original-Spiel, wie es damals auch auf den Arcade-Automaten spielbar war. Hier können optional zwei Verbesserungen eingeschaltet werden. Cheats sind nicht erlaubt, sodass hier auch Erfolge erspielt werden können.
Cannon Dancer Osman: Kirin kämpft gegen ein Sandmonster
Zahlreiche Zwischenbosse wollen Kirin ebenfalls ans Leder. Mit dem Sandmonster ist echt nicht zu spaßen!

Beide Modi können sowohl in der ausgewählten Sprache, als auch optional als japanisches Original gespielt werden. In meinem Test hab ich beide Lokalisierungen gespielt und nach dem ersten Mal Durchspielen der Story kann ich ganz klar die japanische Originalfassung empfehlen, da hier die Dialoge wesentlich kürzer sind und den Spielfluss nicht zu sehr unterbrechen.

Neben den zwei Modi gibt es noch weitere Features, die in der Neufassung des Spiels optional einstellbar sind. Sie vereinfachen vor allem das Spiel, da sie euch zum Beispiel beim Ausführen bestimmter Moves unbesiegbar machen.

Verbesserungen:

  • Doppelsprung
  • Unbesiegbar beim Sprung
  • Unbesiegbar bei Slides
  • Unbesiegbar bei Angriffen
  • Auto-Angriff: Hier könnt ihr einstellen, ob Kirin dauerhaft zuschlägt und in welchen Intervallen das passiert.

Cheats

  • Unbesiegbar
  • Zeit einfrieren
  • Unbegrenzte S-Angriffe
  • Unbegrenzte Lebenspunkte
  • Maximale Angriffskraft

Hinzu kommen dann noch zahlreiche Grafikeinstellungen wie Auflösungen und für die besondere Nostalgie mehrere Shader-Optionen.

Eine gelungene Neuveröffentlichung

Auch wenn ich keinen direkten Vergleich zum Original ziehen kann, da die Arcade-Automaten von „Cannon Dancer“ rar sind, würde ich dennoch behaupten, dass die Neuauflage gelungen ist. „Cannon Dancer Osman“ hat mich vor allem mit seinem schnellen Gameplay gepackt, denn, auch wenn man den ein oder anderen Tod verkraften musste, die Level erneut zu spielen, fühlte sich nicht falsch an. Hinzu kommt eine recht intuitive und simple Steuerung, die das bereits schnelle Spiel nicht zu sehr verkompliziert. Pures Nostalgiefeeling bringen die zahlreichen Quality of Life-Features wie die verschiedenen Auflösungen und Shader, die dem Spiel den passenden Retro-Look verleihen. Die Verbesserungen und Cheats hätte es meiner Meinung nach nicht wirklich gebraucht, machen es aber Spielern, die vielleicht weniger Erfahrung haben, dennoch möglich, das Spiel durchzuspielen und zumindest die Story zu erleben. Apropos Story: Man merkt es dem Spiel leider an, dass diese nur als Grundgerüst für ein sonst gutes Gameplay fungiert, denn wirklich vom Hocker haut sie einen nicht. Deswegen empfehle ich jedem, wenn ihr das Spiel einmal durchgespielt habt und noch eine Runde wagen wollt, die japanische Version zu spielen, denn hier sind die Dialoge kürzer und ihr könnt das Spiel schneller durchspielen. Alles in allem ist „Cannon Dancer Osman“ ein gelungenes Retro-Revival, das ich jedem, der Kampfspiele, rasante Action und einen hohen Schwierigkeitsgrad zu schätzen weiß, empfehlen kann.

Aussehen20 / 20
Soundtrack20 / 20
Spielspaß15 / 20
Story10 / 20
Umfang15 / 20

The good

  • Schnelles und rasantes Gameplay mit einer recht ausbalancierten Schwierigkeit.
  • Bossfights bieten eine echte Herausforderung, dank verschiedener Mechaniken sind sie nicht leicht zu besiegen.
  • Dank verschiedener Grafikeinstellungen und Shader-Optionen bekommt Cannon Dancer Osman den passenden Retro-Look verpasst.

The bad

  • Die Story ist nettes Beiwerk, haut einen aber nicht wirklich vom Hocker.
  • Die zahlreichen Verbesserungen und die Cheats hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht.
  • Auch wenn Cannon Dancer zwei verschiedene Modi anbietet, ist das Spiel, wenn man den Dreh erstmal raus hat, recht schnell durgespielt.
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