24 Jahre hat es gedauert, bis „Rainbow Cotton“ nun auch im Westen spielbar ist. Der Railshooter, der 2000 exklusiv auf dem Dreamcast in Japan erschienen ist, bekommt dank ININ Games eine Neuauflage spendiert. Wir haben uns das Remake mal etwas genauer angeschaut und klären für euch, ob das Spiel etwas für eure Sammlung sein könnte.

Einen ersten Einblick ins Spiel gibt euch der folgende Trailer:

Cotton ist zurück

Das Original wurde damals von Entwickler Success entwickelt. Es war der fünfte Ableger des „Cotton“-Franchises und der direkte Nachfolger von „Panorama Cotton“, dem ersten 3D-Ableger der Reihe, der 1994 für den Sega Mega Drive veröffentlicht wurde. Im Spiel selbst dreht sich alles um die namensgebende Hexe Cotton, die das Feen-Königreich York Country vor einem bösen Dämon namens Tweed und seinen Anhängern schützen muss. Diese haben es auf die seltenen Süßigkeiten, die sogenannten Willows, abgesehen. Cotton wird nicht ganz unfreiwillig von der Feen-Königin beauftragt, die gestohlenen Süßigkeiten wiederzuholen.

Die Bosskämpfe können je nach Schwierigkeitsgrad echt anspruchsvoll werden.

Soviel erst mal zur Story, die ist natürlich in der Neuauflage beibehalten worden und wird durch überarbeitete Anime-Zwischensequenzen erzählt. Die Zwischensequenzen gehören auch zu meinen Highlights, denn sie sind, wie es sich für Anime gehört, ein wenig überspitzt dargestellt. Hier merkt man auch, dass ININ Games sehr viel Wert darauf gelegt hat, dem Spiel einen neuen Look zu verpassen, der aber nichts von dem Charme des Originals verloren hat.

Zahlreiche Quality of Life-Verbesserungen

Wie es sich für eine Neuauflage gehört, wurden neben der Grafik, die mit Partikeleffekten, Ambient Occlusion und noch einigem mehr verbessert wurde, auch zahlreiche weitere Features verbessert oder ins Spiel implementiert. In einem gesonderten Trailer gehen die Entwickler etwas schelmisch mit den neuen Features von „Rainbow Cotton“ um.

Neue bzw. verbesserte Features im Überblick:

  • Spezieller Retro-Modus: Der Modus ist ein echtes Highlight der Neuauflage, denn er bringt das Retro-Gefühl der Dreamcast-Version zurück. Gerade für Fans, die das Original vielleicht kennen, ein nettes Feature. Aber auch für Retro-Fans ein weiterer Kaufgrund.
  • Verbesserte Steuerung: Die Kritiken für das Original fielen damals recht durchwachsen aus. Viele Kritiker waren von den Leveln und der Grafik beeindruckt, allerdings soll die Steuerung des Spiels ein absoluter Graus gewesen sein. Das scheint sich in der Neuauflage zwar ein wenig gebessert zu haben, dennoch kann die Steuerung mit dem Gamepad gerade für Railshooter-Neulinge ein wenig gewöhnungsbedürftig sein. Leider kann man die Steuerung auch nicht entsprechend anpassen. Allerdings wurde auch einiges an der originalen Steuerung verbessert, unter anderem die Lock-On-Funktionen, mit deren Hilfe man die Gegner leichter ausschalten kann. Die Neuauflage fühlt sich zwar nicht ganz so smooth an, ist aber auch keine Katastrophe.
  • Vollständige Lokalisierung: Da das Spiel ja nur in Japan erschienen ist, hat es keine Lokalisierung bekommen. Diese wurde in der Neuauflage recht einfach umgesetzt. So sind die Menüs in deutsch, englisch, französisch, italienisch und spanisch verfügbar. Die Zwischensequenzen, Sounds und auch die Stimmen im Spiel sind weiterhin auf japanisch. Allerdings wurden die Anime-Szenen mit den jeweiligen Untertiteln versehen.
  • Lokaler Mehrspieler-Modus: Wer nicht alleine auf Highscore- und Boss-Jagd gehen will, kann lokal mit einem Freund zusammen spielen. Hierfür wird lediglich ein zweiter Controller benötigt.

Neben den Features können auch noch verschiedene Optionen über das entsprechende Menü angepasst werden, z.B. der Schwierigkeitsgrad und die Lautstärke. Apropos Lautstärke, da kommen wir doch direkt zu einem Punkt, der mich persönlich etwas genervt hat, denn die ist in ihrer Standardeinstellung ziemlich laut, sodass ich sie echt auf 20 Prozent herunterschrauben musste. Ein weiterer Punkt sind die Gespräche der Feen mit Cotton in den einzelnen Leveln, diese können echt nervig werden, da sie eine sehr piepsige Stimme haben. Leider habe ich erst beim zweiten Durchgang bemerkt, dass die Gespräche der Feen über eine extra Funktion im Optionsmenü ausgestellt werden können. Für mich ein absoluter Gamechanger.

Nettes Spiel für zwischendurch

Generell lässt sich die Neuauflage von „Rainbow Cotton“ echt gut spielen und macht trotz etwas gewöhnungsbedürftiger Steuerung wirklich Spaß. Allerdings kann ich das Remake nicht mit dem Original vergleichen, da ich es schlichtweg nie gespielt habe. Jedoch denke ich, dass ININ Games echt gute Arbeit geleistet hat. So gefallen mir die überarbeitete Grafik, das Leveldesign, die Gegner, die Bosse und auch die alternativen Wege, die die eine oder andere Überraschung parat halten, sehr gut. Als Anime-Fan hat mich natürlich auch der Humor der zahlreichen Zwischensequenzen voll und ganz abgeholt. Die übertriebenen Darstellungen der Hexe und der Feen haben mich direkt in der ersten Sequenz schmunzeln lassen. Natürlich beinhaltet „Rainbow Cotton“ auch den einen oder anderen Punkt, der mir beim Test negativ aufgefallen ist, aber wir wollen ja nicht päpstlicher als der Papst sein. Von daher, wer Lust auf einen Railshooter hat, der sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, sollte sich das Spiel echt einmal selbst anschauen, denn für zwischendurch ist der Shooter wirklich super.

Aussehen20 / 20
Soundtrack18 / 20
Spielspaß16 / 20
Story18 / 20
Umfang14 / 20

The good

  • Überarbeitete Grafik, interessantes Gegner- und Boss-Design und echt witzige Amine-Zwischensequenzen.
  • Der Retro-Modus macht viel Spaß und bringt das Nostalgie-Gefühl recht gut rüber.
  • Alternative Wege in den einzelnen Leveln erhöhen den Wiederspielwert.

The bad

  • Die Steuerung ist etwas gewöhnungsbedürftig und kann leider auch nicht angepasst werden.
  • Die Gespräche der Feen mit Cotton in den Leveln sind durch die sehr hohen Stimmen der Feen echt nervig.
  • Leider ist der Umfang des Spiels doch recht überschaubar, sodass es zwar für ein Spiel zwischendurch reicht, aber nicht wirklich länger fesseln kann.

Bilder: ININ Games

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