„Roc ‘n‘ Rope“ stammt nicht von irgendwem, sondern von Videospielegiganten Konami, die schon vorher positiv mit Entwicklungen wie „Frogger“ aufgefallen sind. Das schon vorweg: „Roc ‘n‘ Rope“ hätte ähnlich wie „Donkey Kong“ oder „Pac-Man“ ernsthaft im allgemeinen Gedächtnis der Arcade-Meilensteine verhaftet sein können, wäre das Gameplay ausgewogener gewesen.
Die Idee von „Roc ‘n‘ Rope“ ist exzellent. Es macht einfach Sauspaß, Seile via Enterhaken zu verschießen, an ihnen entlangzukraxeln, Gegner mit einer Taschenlampe zu blenden und am oberen Bildschirm anzukommen, um mit dem goldenen Phoenix ins nächste Level zu fliegen. Die Einblendungen des Phoenix vor dem Level sind echt schön in ihrem Minimalismus. Der gefiederte Freund verliert Federn, die man im Level für Bonuspunkte einsammeln kann. Zusätzlich gibt es Eier, die einen für ein paar Sekunden unverwundbar machen.
Das Spiel ist eine echte Fortentwicklung von One-Screen-Arcade-Games wie „Donkey Kong“, weil es facettenreicher daherkommt und die Bewegungen deutlich eleganter sind.
Echter Hingucker
Es ist wirklich schade, dass die Level von Beginn an unausgewogen sind. Es ist reines Glück, wie viele Gegnertypen – Dinosaurier und Höhlenmenschen – in die Richtung von einem laufen. Man kann sie zwar kurz via Taschenlampenblendung außer Gefecht setzen, jedoch reicht das zumeist nicht aus, um sich wirklich außer Gefahr zu bringen. Neben dem Timer, der abläuft und Druck macht, kann man sich nicht besonders lange an den Seilen festhalten und abwarten, bis eine Plattform wieder frei geworden ist. Blöd ist auch, dass man beim Fallen aus nur minimalen Höhen direkt ein Leben verliert: Es hätte vieles besser ausbalanciert sein können. So wie es ist, verliert man sich allzu oft in den Wirren von Gegner-Spawning, Zeitdruck und reißenden Seilen.
Das im Tate-Mode gestaltete Game ist grafisch für seine Zeit ein echter Hingucker und auch der Soundtrack nervt nicht, sondern trägt positiv zum Spielgeschehen bei. Besonders die Soundeffekte haben Eindruck hinterlassen.
Es ist nicht das erste Game von Hamster Corporation, das wir testen und leider fällt auch hier die Präsentation etwas zu nüchtern aus. Ein bisschen mehr Liebe im Startmenü hätte drin sein dürfen, ggf. noch ein paar Hintergrundinfos zum Spiel, wie es bei „Atari 40“ der Fall ist. Irgendwo hätte man eine Brücke zur Moderne schlagen sollen, damit das Spiel in seiner – bei allem Respekt – etwas hölzernen Art, nicht ganz out of context wirkt.
„Roc ‘n‘ Rope“ macht Spaß, leidet aber an den typischen frühen Arcade-Krankheiten: Priorität scheint gewesen zu sein, nur möglichst kurzen Fun zu liefern, bis man die nächste Münze einwerfen muss.
Spiele, wie „Bionic Commando“ profitierten von der von „Roc ‘n‘ Rope“ etablierten Gameplay-Mechanik, es hat wirklich etwas Starkes zur Welt der Videospiele beigetragen.
Ihr erhaltet das Game für alle modernen Konsolen für einen Preis zwischen 6,99 Euro und 8,99 Euro. Echte Cracks können sich in einem weltweiten Highscore verewigen.
Trotz der Schwächen beim Balancing bleibt „Roc ‘n‘ Rope“ ein charmantes Stück Arcade-Geschichte, das Fans klassischer Spiele nicht verpassen sollten.
Bild: Konami Digital Entertainment
The good
- Echter Arcade-Schatz
- Gameplay-Ansatz sehr gut
The bad
- Zu stark glücksbasiert
- Teils enorm frustrierend


















