Passend zu „All Hallows’ Eve“ (Halloween) hat Indie-Entwickler Fossil Games zusammen mit dem Indie Publisher Hound Pick Games ein Grusel-Adventure mit einer spannenden Geschichte für Xbox One, Xbox Series S/X, PlayStation 4, PlayStation 5 und Nintendo Switch veröffentlicht. Ich habe mich in das Grusel-Abenteuer gewagt und es ausgiebig getestet – ob mir das Spiel gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Review.

Einen kleinen Vorgeschmack auf das Grusel-Abenteuer gibt euch der folgende Trailer:

Alles andere als sonnig in Pennsylvanien

Die Geschichte beginnt mit einem verzweifelten Showmaster namens Aitken, der in einer misslichen Lage steckt, denn seine Fernsehshow kommt nicht so gut bei den Zuschauern an und er soll gefeuert werden, wenn die Einschaltquoten nicht bald besser werden. In seiner Not wendet er sich an eine Wahrsagerin, die ihm einen Pakt für Reichtum, Macht und Ruhm anbietet, welchen er, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein, annimmt. Eines Halloween-Abends ist es dann soweit und die Wahrsagerin treibt die Schulden ein: Das Unheil nimmt seinen Lauf und der Showmaster wird in ein mordendes Monster verwandelt.

Sunshine Manor: Ada wird vom mysteriösen Geist verfolgt
Der böse Geist, der in der Villa sein Unwesen treibt, lauert Ada immer mal wieder aus dem Hinterhalt auf.

Die eigentliche Story steigt dann ein paar Jahre später wieder am Halloween-Abend ein. Die Mädchentruppe rund um die Protagonistin Ada ist auf der Süßes oder Saures-Tour und stattet Sunshine Manor einen Besuch ab. Es kommt, wie es kommen muss und die Freunde von Ada werden von einem unheimlichen Geist entführt. Jetzt liegt es an Ada bzw. dem Spieler, die beiden Freundinnen wiederzufinden und den Horror von Sunshine Manor zu überstehen. Damit beginnt ein Grusel-Abenteuer, das von 80er Jahre-Horror-Filmen inspiriert wurde – ich möchte aber hier nicht weiter spoilern.

Eine besondere Begabung

Gameplay-technisch spielt sich „Sunshine Manor“ wie ein typisches Adventure- / Horror-Game. So erkundet man mit Ada die gruselige Villa Raum für Raum und versucht, die zahlreichen Rätsel zu lösen und den bösen Geist, der sein Unwesen in der Villa treibt, zu besiegen. Denn ganz so hilflos ist das kleine Mädchen nämlich nicht, in ihr schlummert eine magische Begabung, mit deren Hilfe sie den Geist verletzen kann.

Sunshine Manor: Ada trifft auf einen schlafenden Oger
Der schlafende Oger hat den wichtigen Schlüssel, den Ada braucht, um einen der guten Geister zu befreien.

Apropos Geist, denn in der Villa tauchen auch freundliche Geister auf, die Ada bei ihren Erkundungen und auch im Kampf gegen das Monster unterstützen. Allerdings verlangen die Geister vorab eine Gegenleistung und so muss man z.B. erst einen bestimmten Gegenstand für sie finden. Klingt alles nicht so gruselig, oder? Ok, ich kann euch beruhigen, es wird noch gruselig, denn die eigentliche Villa ist hinter einem Zauber versteckt. Wenn ihr den Geistern helft, zeigen sie euch die Villa, wie sie eigentlich aussieht. So wechselt man von der normalen Ebene in die Dämonen-Ebene, in der dann eine Menge skurriler Monster und auch Bosse sind, die Ada das Leben schwer machen wollen.

Atmosphäre, die einen einfängt

Das eigentliche Herzstück des Spiels ist die zweite Ebene der Villa, denn auch wenn die normale Ebene einen gruseligen Eindruck macht, ist in der Dämonen-Ebene doch einiges mehr los. So warten dort fiese Monster, jede Menge Skelette von Opfern und natürlich auch eine Menge Blut, das sogar durch die Brunnen des Hauses fließt. Der Kontrast von verlassener Villa und Splatter-Horrorhaus im handgezeichneten Pixellook ist absolut gelungen. Abgerundet wird das Ganze von einem schaurigen Soundtrack und stimmigen Soundeffekten.

Sunshine Manor: Ada streichelt einen Dämonenhund
Nicht alle Bewohner des Herrenhauses sind feindselig. Der kleine Dämonen-Hund unterstützt Ada bei ihrer Erkundung der Villa.

Neben einer ordentlichen Portion Splatter und Horror zeigt das Spiel in den Dialogen durchaus auch eine andere Seite. Denn die Geister sind auch witzig und der ein oder andere Dämon ebenfalls hilfsbereit, sodass man für einige Momente vergisst, dass es ja eigentlich ein Horror-Game sein soll. Ein weiterer Pluspunkt: Man kann einen süßen Dämonen-Hund als Freund finden, der einem ebenfalls bei der Erkundung der Villa hilft.

Zu wenig Gruselfaktor

„Sunshine Manor“ hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich das Spiel nach knapp fünf Stunden durchgespielt hatte. Die Story und Charaktere sind echt gelungen und auch die Atmosphäre des Spiels, abgerundet durch einen schaurigen Soundtrack, hat mir sehr gefallen. Doch als erwachsener Spieler war mir das Spiel vom Horror-Faktor ein wenig zu lahm, auch wenn die Welt einiges an gruseligen Elementen zu bieten hat. Wirkliche Jumpscares oder ähnliches haben mir gefehlt, die Bosse fand ich eher niedlich statt gruselig und auch die Monster haben mich nicht wirklich ins Schwitzen gebracht. Zudem ist das Kampfsystem recht eintönig, da man eigentlich nur eine Attacke ausführen kann und diese dann auch eine Weile braucht, bis man sie wieder nutzen kann. Leider hatte ich auch ein paar Bugs, die ich bemängeln muss. So blieb das Spiel bei einem der Bosse für kurze Zeit stehen, sodass Ada tot am Boden lag und ich nichts mehr tun konnte. Einen weiteren Bug habe ich während der Erkundung im Herrenhaus gefunden. Nachdem ich eine Blume untersucht habe, ist der Bildschirm eingefroren, aber scheinbar tritt dieser Fehler nur in der deutschen Sprachausgabe auf. Apropos deutsche Sprachausgabe: Hier ist auch nicht alles rund gelaufen, denn einige Dialoge sind eher schlecht übersetzt worden. Doch genug gemeckert, denn „Sunshine Manor“ ist auch mit einigen Problemen ein gutes Spiel, das ich trotz einiger Kritikpunkte weiterempfehlen kann, wenn man Lust hat, eine Mischung aus einer doch recht niedlichen Story mit unheimlicher Grusel-Atmosphäre sowie im selbst gezeichneten Pixellook spielen will. Und sind wir mal ehrlich, für 7,45 Euro (Nintendo eShop) kann man eigentlich nicht viel falsch machen.

Aussehen18 / 20
Soundtrack18 / 20
Spielspaß15 / 20
Story16 / 20
Umfang8 / 20

The good

  • Zwei stimmige Ebenen der Villa – einmal das verlassene Haus und dann die Dämonen-Ebene, die mit einigen gruseligen Elementen und auch Gegnern aufwartet. Die Welt insgesamt wirkt dank selbstgezeichnetem Pixellook ebenfalls sehr stimmig.
  • Interessante Charakter, die eine gelungene Abenteuer-Geschichte erzählen.
  • Ein echt süßer Dämonen-Hund, der Ada bei der Erkundung der Villa hilft und durch die Entwickler-Galerie, die man über den Startbildschirm betreten kann, führt.

The bad

  • Die übersetzen Dialoge sind zum Teil nicht gut ins Deutsche übersetzt worden.
  • Gamebreaking-Bug bei einer Pflanze im Gang, der einen Bildschirmfreeze auslöst. Der Bug tritt aber komischerweise nur mit der deutschen Sprachausgabe auf.
  • Für erwachsene Spieler kaum Gruselfaktor, das Spiel ist eher für eine jüngere Zielgruppe ausgelegt (USK 12).

Bilder: Fossil Games / Hound Picked Games

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