Cowabunga! The Turtles are back! Im Action-Adventure / Beat ’em-Up „Shredder’s Revenge“ kehren die vier Brüder Donatello, Michelangelo, Leonardo und Raphael auf die Gaming-Bühne zurück und stellen sich ihrem Erzfeind Shredder erneut. Wir haben die 2D-Klopperei mit dem 90er Jahre-Charme auf Turtle-Power getestet.

Soviel sei schonmal vorab verraten: Entwickler Tribute Games hat mit „Shredder’s Revenge“ eine Hommage an die Spiele aus den 90ern wie „Turtles in Time“ geschaffen. Also schnappt euch eure Lieblingspizza und kommt mit uns auf eine Nostalgie-Reise quer durch die Geschichte der amphibischen Helden.

Unkomplizierte Prügel-Action

Die Turtles haben erneut ihre Kanalisation verlassen und machen sich auf den Weg, Shredder und seinen Handlangern ordentlich einzuheizen, denn der Foot-Ninja-Klan-Führer plant mal wieder, mit Hilfe von Alien Krang die Freiheitsstatue zu modifizieren und mit dieser New York zu erobern. Ok, der Plot ist jetzt nicht so genial und da wäre bestimmt auch noch Luft nach oben gewesen, aber im Grunde gilt es ja auch nur, einen Rahmen zu schaffen, in dem ihr Shredder und seine Handlanger in 15 Leveln ordentlich die Suppe versalzen könnt.

Wo wir bei dem Thema Suppe versalzen sind – das bringt uns direkt zu den Helden. Zur Auswahl stehen nämlich nicht nur die vier Brüder Donatello, Michelangelo, Leonardo und Raphael, sondern auch Meister Splinter, April O’Neil und unserer Lieblings-Selbstjustizler Casey Jones. Je nachdem, wen ihr auswählt, schwingt ihr entweder Katanas, Bo-Stab, Nunchakus, Sai-Dolche, Spazierstock, Reportermikrofon oder gar ein ganzes Arsenal von Sportgeräten. Die Auswahl dürfte euch, wie auch uns, nicht so leicht fallen, aber das muss sie auch nicht, denn ihr könnt „Shredder’s Revenge“ mit bis zu sechs Personen spielen und Shredder und seinen Kumpanen mit dem kompletten Team die Tour vermasseln.

Easy to learn, hard to master

Wir haben während unseres Tests alle Charaktere ausprobiert – einen großen Unterschied macht die Bewaffnung der Charaktere nicht. Mit jedem Charakter prügelt es sich ähnlich durch die 2D-Level, die euch jeweils zehn Minuten in Atem halten. Einen kleinen Unterschied machen dann aber doch die folgenden Charakter-Eigenschaften:

  • Reichweite
  • Geschwindigkeit
  • Stärke

Die Eigenschaften beeinflussen verschiedene Attacken oder eure Ausweich-Moves minimal.

Wer jetzt aber komplexe Kombos erwartet, wird enttäuscht werden, denn die Move-Sets sind recht simpel gehalten. So gibt es einen Angriffsbutton, eine Taste zum Ausweichen, eine zum Hüpfen, eine für Spezialattacken und dann einen Knopf zum Taunten. Alle Aktionen werden vor dem ersten Spiel noch einmal angezeigt. Ihr könnt klassische Schlagkombos nutzen oder den Sprung mit dem Angriffsbutton kombinieren, um so einen Sprungkick auszuführen oder den Gegner zu greifen und ihn dann wie in „Turtles in Time“ aus dem Level zu werfen.

Zur Auswahl stehen die vier Brüder Donatello, Michelangelo, Leonardo und Raphael, sondern auch Meister Splinter, April O’Neil und unserer Lieblings-Selbstjustizler Casey Jones.

Im Eifer des Gefechts ist eine einfache Steuerung dann doch etwas anderes, denn das Meistern des Kampfsystems fällt doch in eine andere Kategorie. Vor allem im einfachsten Schwierigkeitsgrad kommt man mit Buttonsmashing gut durch, aber spätestens beim Mittleren oder Schweren hört es dann auf. Insbesondere das Ausweichen vor gegnerischen Attacken oder Boss-Angriffsmustern ist ohne die richtige Kombo dann problematisch. Auch das Trophäen-System macht euch einen Strich durch die Rechnung, denn wenn ihr die 250 Kombi-Trophäen haben wollt, dann müsst ihr euch wohl oder übel mit der Steuerung und dem Ausweichsystem auseinandersetzen.

New York zeigt sich von seiner pixeligen Seite

New York zeigt sich in „Shredder’s Revenge“ von seiner besten Seite. Wie in den Cartoons und auch in den alten Klassikern für das SNES und den Game Boy, hat die „Turtles“-Variante der Stadt ihren eigenen Charme. So kommt sie unter anderem hochglanzpoliert daher, z.B. wenn man über den Broadway mit dem Turtles-Skateboard in der Ferne die Skyline der Stadt mit ihren zahlreichen Wolkenkratzern bewundern kann. Das wirkliche Highlight sind aber die zahlreichen Nebengassen und die Kanalisation mit ihren Mülltonnen, kaputten Gehsteigen, Abwasserrinnen und natürlich den aus allen Ecken auftauchenden Foot-Ninjas.

Die Welt alleine macht aber noch nicht das ganze Spiel aus, denn die zwei verschiedenen Spiel-Modi machen „Shredder’s Revenge“ erst perfekt.

  • Arcade-Modus: Wer die klassische Turtles-Erfahrung haben möchte, kann sich im Arcade-Modus austoben. Dort sind alle Level einfach aneinandergereiht worden und ihr müsst sie mit einer begrenzten Anzahl von Leben und Continues durchspielen.
  • Story-Modus: Der Story-Modus ist das eigentliche Highlight des Spiels, denn hier begebt ihr euch nach jedem Level-Abschnitt auf eine Hub-Karte und könnt von da aus euren nächsten Einsatz wählen. Das Besondere an dem Modus ist, dass eurer Spielstand gespeichert wird und ihr auch Nebeneinsätze, Bonusziele und Sammelaufgaben erledigen könnt.

Zur Belohnung der Aufgaben bekommt ihr Erfahrungspunkte, die ihr dann im Charakterlevelsystem ausgebt, um euren Favoriten-Helden aufzuleveln. Insgesamt kann jeder Charakter um acht Stufen aufgelevelt werden, wodurch euch dann Bonusleben, Gesundheit und verbesserte Spezialattacken zur Verfügung stehen.

Den Story-Modus in Aktion könnt ihr auf unserem YouTube-Channel in der Video-Review zu „Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge“ sehen:

Fan-Service wird großgeschrieben

Im Grunde ist „Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge“ eine Liebeserklärung an die 80er und 90er Jahre und die Fans dieser Zeit, denn die Entwickler haben genau verstanden, was Fan-Service bedeutet. Als Fan möchte ich nämlich nicht in einem Pixelremake auf hochglanzpolierte Pixel sehen, sondern genau das Gefühl haben wie früher, wenn man das SNES angeschaltet und eine Runde „Turtles in Time“ mit seinen Freunden genossen hat.

Zwischendrin muss man sich auch mal eine Pause gönnen!

Genau dieses Gefühl hatten wir beim Anspielen und beim Testen für die Review. Egal ob Arcade- oder Story-Mode, es fühlt sich für uns alles rund an. Tribute Games hat hier einfach tolle Arbeit geleistet, die man auch honorieren muss. Auch wenn wir vielleicht die rosarote Nostalgiebrille auf der Nase haben, ist „Shredder’s Revenge“ seit langem mal wieder ein Lichtblick was 2D-Pixel-Art-Spiele angeht, denn die liebevollen und auch witzigen Animationen, das Level-Design, die Charaktere, Bosse und Fußtruppen machen das Spiel zu einem Gesamtkunstwerk, wovon sich manch ein Triple A-Titel auch mal eine Scheibe abschneiden könnte. Wir feiern „Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge“ und wünschen uns gerne mehr davon.

Aussehen20 / 20
Soundtrack20 / 20
Spielspaß20 / 20
Story18 / 20
Umfang15 / 20

The good

  • Eine Hommage an die Spiele der 80er und 90er wie z.B. „Turtles in Time“ für das SNES.
  • Pure Turtles-Nostalgie durch toll ausgearbeitete Charaktere und Bosse. Selbst die Fußtruppen sind nicht 08/15 und die Level erinnern sofort an die Serie.
  • Story-Modus mit Nebenquest, Charakterlevelsystem, bekannten Charakteren aus der Serie wie Irma Langinstein und einem interessanten Hub-System, das man mit dem Turtles-Van bereisen kann.

The bad

  • Der Hauptplot ist nicht so gelungen und könnte durch ein X-beliebiges Szenario ersetzt werden.
  • Ein paar Punkte Abzug müssen wir dann auch leider beim Umfang geben, da das Spiel doch recht schnell durchgespielt ist, weil man im Story-Modus nur ca. zehn Minuten pro Level auf mittlerer Schwierigkeitsstufe benötigt.
  • Mit sechs Spielern wird es ein wenig unübersichtlich.

Bild: Tribute Games Inc. / Dotemu

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