Halloween steht vor der Tür und die Monster, Vampire und Geister machen sich wieder auf, um von Tür zu Tür zu laufen und „Süßes oder Saures“ einzufordern. Doch neben den Süßigkeiten steht vor allem das Verbreiten von Angst und Schrecken ganz hoch im Kurs. Auch virtuell gibt es die ein oder andere Videospiel-Perle, die das Prädikat „Horror“ und „Halloween-Spiele“ verdient haben. In unserer Top-Liste findet sich eine bunte Mischung von Retro-Klassikern aus den 80ern, 90ern und den frühen 2000ern, die euch das Fürchten lehren werden.

8. Zombies Ate My Neighbors (SNES / Sega Mega Drive)

Zu Beginn fangen wir eher mal mit einem Spiel an, das Grusel und Klamauk miteinander verbindet. „Zombies Ate My Neighbors“ ist jetzt vielleicht nicht der Garant für Jump Scares, hat aber dennoch seinen Platz in dieser Top-Liste verdient. Das Spiel stammt aus der Feder des legendären LucasArts Studios, das vor allem für seine tollen Point and Click-Adventures wie „Maniac Mansion“, die „Monkey Island“-Reihe und „Day of the Tentacle“ bekannt geworden ist. „Zombies Ate My Neighbors“ erschien im September 1993 und war dann im Januar 1994 auch bei uns auf dem SNES und Sega Mega Drive spielbar.

Als Spieler schlüpft man entweder in die Rolle von Zeke oder Julie, die dann ihre Nachbarschaft vor den Monstern retten müssen. Neben den Zombies warten aber auch Irre mit Kettensägen, Mumien, böse Puppen, die auf Gedeih und Verderben nicht sterben wollen, Echsenmänner, Blobs, Vampire, Riesenameisen, Marsianer und noch einiges mehr. Lucas Arts zaubert hier das Who is Who der Monsterwelt aus dem Hut. Im Spiel gibt es unter anderem Anspielungen auf „Texas Chainsaw Massacre“, „Night of the Living Dead“ und „Dracula“. Mit einigen skurrilen Waffen wie einer Uzi-Wasserpistole, explodierenden Limo-Dosen und Bazookas geht es daran, die Monsterbrut auszumerzen und die Nachbarn zu retten. Einen Einblick ins Spiel gibt euch das folgende Longplay-Video:

7. Ghouls ’n Ghosts (Arcade)

Ein einsamer Ritter muss sich auf der Suche nach gestohlenen Seelen durch ein Monster- und Dämonen-verseuchtes Spiel kämpfen. Besser beschreiben kann man „Ghouls ’n Ghosts“, den Nachfolger von „Ghosts ’n Goblins“, wohl nicht. Als Spieler übernimmt man wieder Ritter Arthur, der sich mit Waffen wie Lanze, Dolch, Fackel, Axt, Schwert, Diskus, „Psycho Cannon“ und verschiedenen Rüstungen gegen die untote Schar und Dämonenbrut den Weg zu Loki, seinem Widersacher, erkämpfen muss. Insgesamt gilt es, sechs Level, die auch durch ihre gruselige Atmosphäre überzeugen konnten, zu meistern und in jeder Stage einen Boss zu besiegen. Der besondere Clou an dem Spiel war aber, dass man Level 1-5 zweimal beenden und die „Psycho Canon“ besitzen musste, um überhaupt das letzte Level und damit Loki besiegen zu können. 

Auch wenn „Ghouls ’n Ghosts“ aus heutiger Sicht einem nicht das Blut in den Adern gefrieren lässt, ist es dennoch ein Horror-Klassiker, den man gespielt haben sollte. Erschienen ist das Spiel damals am 05. Oktober 1988 in Japan und wurde ganz oldschool als Arcade-Automat von Capcom in den Arcade-Hallen aufgestellt. Im Dezember 1988 wurde der Arcade-Automat dann auch außerhalb Japans veröffentlicht. Im gleichen Jahr wurde das Spiel für den C64, den Atari ST und den Amstrad CPC portiert, ein Jahr später für den Amiga, den Sega Mega Drive und den Sinclair ZX Spectrum. Wenn ihr „Ghouls ’n Ghosts“ noch nicht selbst gespielt haben solltet, dann gibt euch das folgende Video einen kleinen Einblick in die Arcade-Fassung des Spiels:

6. Doom (MS-DOS, Sega32X, Atari Jaguar, SNES und Windows)

Es ist 1993, die Höllenpforten haben sich geöffnet und ein Mann muss die Höllenbrut wieder dahin schicken, wo sie hergekommen sind. Mit „Doom“ hat sich id Software in die Geschichte des Horror-Genres eingeschrieben und einen Meilenstein der Computergeschichte erschaffen. Bis heute wird der Klassiker gerne gespielt. 2019 feierte das Spiel ein Comeback und wurde für PlayStation4, Xbox One, Nintendo Switch und für Mobile erneut veröffentlicht. 

Doch was macht „Doom“ so gruselig und gleichzeitig faszinierend? Da gibt es ganz klar eine Antwort: Die simple, doch recht gute Story und die für damalige Verhältnisse einzigartige 3D-Grafik. Nach einem gescheiterten Experiment auf den beiden Marsmonden Phobos und Deimos öffnet sich aus Versehen ein Tor zur Hölle. Dämonen übernehmen daraufhin die Forschungseinrichtungen und alle Mitarbeiter werden getötet oder in willenlose Zombies verwandelt. Hier kommt der Spieler ins Spiel, denn ihr schlüpft in die Rolle eines Marines, der bewaffnet mit einer Pistole Jagd auf die Dämonenbrut macht. Im Laufe des Spiels erweitert ihr euer Waffenarsenal um Kettensäge, Schrotflinte, Raketenwerfer einer Gatling, einen Plasmawerfer und die BFG900, von den Entwicklern auch liebevoll „Big Fucking Gun“ genannt. Mit den Waffen und einer Menge Ideen, wie ihr die Dämonenbrut töten könnt, geht es sogar in die Höllendimensionen, wo ihr den Urheber der Invasion ausfindig macht und ihn zur Strecke bringt. „Doom“ bietet also jede Menge Horror-Fratzen aus der Hölle, die in einem blutigen Wirbelsturm aus Kugeln und ordentlich Splatter-Effekten das zeitliche segnen.

5. Sweet Home (NES)

„Sweet Home“ (Trautes Heim) klingt nach einem idyllischen Plätzchen, zu dem man gerne nach Hause kommt, die Füße vor dem Kamin hochlegt und naja, ein gutes Buch liest. Ok, genug Süßholz geraspelt – das ist ein Halloween Special und keine „Friede, Freude, Eierkuchen“-Bildergeschichte. Natürlich ist „Sweet Home“ ein waschechtes Horror-Game, das in einem „haunted“ Haus spielt. Entwickelt wurde der Survival-Horror für die Famicom-Konsole von Capcom. Leider war es aber nur in Japan erhältlich, wobei Fans das Spiel ins Englische übersetzt haben und es dadurch auch in der westlichen Welt gespielt werden kann. Capcom, seines Zeichens Entwickler der „Resident Evil“-Serie, hat mit „Sweet Home“ seine ersten Erfahrungen gesammelt und diese in verbesserter Form in „Resident Evil 1“ umgesetzt. Deswegen gilt „Sweet Home“ auch als Vorläufer der Zombie-Grusel-Reihe.

In „Sweet Home“ übernimmt man als Spieler eine Gruppe von wagemutigen Schatzsuchern, die in einer Villa nach den Fresken des berühmten, aber verstorbenen Künstlers Ichirō Mamiya suchen. Als Kazuo, Taro, Akiko, Asuka und Emi die Villa betreten, werden sie von einer Geisterfrau im Haus eingesperrt. Nach dem ersten Schrecken teilt sich die Gruppe auf und erkundet das Herrenhaus, um einen Ausgang zu finden. Doch die Gruppe ist natürlich nicht alleine im Haus, zahlreiche gruselige Monster wie Zombies oder Hitodamas (eine Art Geist) warten auf die Schatzsucher, gegen die man auch in Runden-basierten Kämpfen antritt. Gruselig wird es, wenn eure Gruppenmitglieder von den Geistern entführt werden, ihr dann auf einmal alleine in den dunklen Räumen steht und eure Kameraden erst suchen müsst. Bemerkenswert ist auch, wie viel „Resident Evil“ aus „Sweet Home“ übernommen hat, denn die Tür-Animation, für die das Spiel berühmt ist, wurde bereits in „Sweet Home“ verwendet. Einen Einblick ins Spiel und die zahlreichen Parallelen zu „Resident Evil“ gibt euch das folgende Video:

Wenn ihr also ein Gruselabenteuer mit tollem Setting, atmosphärischer Musik, die mit einer Portion Cluedo gemixed wurde und als echter Geheimtipp gilt, spielen möchtet, dann solltet ihr euch „Sweet Home“ in der Fanübersetzung nicht entgehen lassen.

4. Clock Tower: The First Fear (SNES, PlayStation, Windows und Wonderswan)

Point and Click lässt uns im Halloween-Spiele Special nicht los. „Clock Tower“ ist ein Mix aus Survival-Horror und klassischem Point and Click-Adventure, das von Human Entertainment für das Super Famicom erschienen ist. Leider ist das Spiel außer in einer Fanübersetzung nie außerhalb Japans erschienen. Dennoch handelt es sich um einen absoluten Geheimtipp unter Horror-Spiel-Fans. Das liegt vor allem daran, dass „Clock Tower: The First Fear“ statt auf klassische Horror-Elemente auf Psycho-Horror setzt.

Als Spieler übernimmt man die Kontrolle über das Waisenkind Jennifer Simpson, die mit zwei weiteren Waisenmädchen von einem Einsiedler namens Simon Barrows adoptiert wurde. Nach der Ankunft in der Villa sucht die Betreuerin Mary nach Mr. Barrows. Nachdem sie nach einer Weile nicht wieder kommt, macht sich Jennifer auf, sie zu suchen und verlässt den Raum. Nach einem markerschütternden Schrei, der aus dem Foyer kommt, sind die anderen Waisenmädchen verschwunden. Nun gilt es, die Geheimnisse des Herrenhauses aufzudecken und das Verschwinden der Personen aufzuklären. Das Spiel konnte neben der interessanten Story auch mit seiner Atmosphäre überzeugen. „Clock Tower: The First Fear“ orientiert sich mit seiner Handlung und dem künstlerischen Stil an den Werken des italienischen Horrorfilm-Regisseurs Dario Argento – das liegt vor allem daran, dass der „Clock Tower“-Regisseur Hifumi Kono ein Riesen-Fan des italienischen Regisseurs ist.

3. Alone in The Dark (MS-DOS und 3DO-Konsole)

Die Horror-Geschichten von H.P. Lovecraft, dem Concierge des Horrors, ist für viele Bücher, Filme, aber auch Spiele ein Vorbild. Sein Cthulhu-Mythos ist es auch, der für „Alone in the Dark“ Portrait gestanden hat. Eigentlich als „Call of Cthulhu“ geplant, musste nach dem Absprung der Firma Chaosium (Pen and Paper-Rollenspiel) und mit dem Wegfall der Lizenz ein neuer Name her und „Alone in the Dark“ war geboren.

Als Spieler hat man die Auswahl zwischen Edward Carnby und Emely Hartwood. Nach dem Selbstmord des Künstlers Jeremy Hartwood begibt man sich in dessen „haunted“ Anwesen und wird auf mysteriöse Weise eingesperrt. Nach einem Ausweg suchend, muss man zahlreiche Kombinations-, Denk- und Suchrätsel lösen und sich vielzähligen Monstern stellen. Nach und nach erforscht man die Hintergründe des Anwesens und die in ihm stattfindenden übernatürlichen Vorgänge.

„Alone in The Dark“ ist eine echte Gaming-Perle, die nicht jeder gespielt haben dürfte. Denn erst ab dem zweiten Teil der Reihe erschien der Horror-Klassiker auch auf der PlayStation und dem Sega Saturn und damit auch für eine breitere Masse von Spielern.

2. System Shock 2 (Windows, MacOS und Linux)

Ohne Außerirdische kommt eine anständige Top Halloween Games-Liste nicht aus, denn was gibt es gruseligeres, als Aliens, die eine Crew komplett assimilieren? Deswegen haben wir auch den Horror-Survival-Titel „System Shock 2“ aus den Tiefen des Weltalls hervorgekramt. „System Shock 2“ erschien im August 1999 für Windows, MacOS und Linux und setzt die großartige Geschichte rund um die künstliche Intelligenz S.H.O.D.A.N. fort.

„System Shock 2“ spielt 42 Jahre nach dem ersten Teil der Reihe. An Bord des Überlichtraumschiffes Braun kommt es fast zu einem Bürgerkrieg der Besatzung mit den Soldaten der UNN Rickenbacker – einem Raumkreuzer, der Teil des Hauptschiffes ist. Nach einem Funkspruch vom Planeten Tau Ceti 5 macht sich ein Erkundungstrupp auf, dem nachzugehen und bringt vom Planeten einen wurmartigen Parasiten mit, der schließlich die ganze Mannschaft der Braun psychisch vereinnahmt. Als Spieler und UNN-Soldat, der kybernetisch verbessert wurde, wacht man ein paar Tage später aus dem Kryoschlaf auf und muss sich gegen die Aliens, die sich selbst „Die Masse“ nennen, zur Wehr setzen. Wie im Film „Alien“ gilt es nun, die Parasiten auszurotten und natürlich zu klären, was die KI S.H.O.D.A.N. mit dem Vorfall zu tun hat.

„System Shock 2“ erzeugt den Horror, wie sein Vorgänger, durch das beklemmende Gefühl der Einsamkeit, die angsteinflößenden Gegner, die schlurfend durch die Gänge ziehen und naja, die düstere Atmosphäre des Alien-verseuchten Schiffes und ist damit bestens geeignet für einen gruseligen Halloween Abend am PC.

1. Castlevania: Symphony of the Night (PlayStation)

Es gibt einige Monster, die haben sich so tief in den Köpfen verankert, dass einem beim bloßen Gedanken an sie schon ein Schauer über den Rücken jagt. Eines dieser Super-Monster ist Graf Dracula, der seit Urzeiten sein Unwesen in Transsilvanien treibt und der Endgegner in der „Castlevania“-Reihe ist. Einer der besten Teile der Reihe ist „Castlevania: Symphony of the Night“, der 1997 für die PlayStation erschienen ist. Später folgten dann noch weitere Umsetzungen für Sega Saturn, Xbox 360, PSP, PS 3 und PS 4. Obwohl der Release nicht so erfolgreich war, gehört „Symphony of the Night“ zu einem der begehrtesten Spiele, die damals für die PlayStation erschienen sind. Deswegen wird es von vielen Gamern als einer der besten Teile der Serie angesehen – und das auch durchaus zu Recht, denn alle Nachfolger haben das „SotN“-Gameplay adaptiert.

In „Symphony of the Night“, das im Jahr 1797 und fünf Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers „Rondo of Blood“ spielt, übernimmt man als Spieler die Rolle von Alucard, dem Sohn und Halbvampir Draculas. Alucard wird nach dem erneuten Erscheinen Castlevanias aus seinem Schlaf geweckt und begibt sich auf den Weg ins Schloss, um herauszufinden, was während seines Schlafs alles passiert ist. Dort trifft er auf Maria Renard, die Schwägerin Richter Belmonts, die auf der Suche nach dem verschwundenen Richter ist. Maria unterstützt den Halbvampir bei seinem Kampf im Schloss und gegen seinen Vater Dracula.

„Castlevania: Symphony of the Night“ kann vor allem mit seiner düsteren Optik, den verschiedenen Gegnertypen und mit den großartigen Bossen punkten. Hinzu kommen eine hervorragende Steuerung und ein gelungenes Rollenspielsystem. Der eigentliche Star ist aber das Schloss, das sich durch einen eleganten, düsteren und detaillierten Look auszeichnet, der in den Nachfolgern auch wieder genutzt wurde. Je nachdem, welches der vier Enden von „Symphony of the Night“ man erspielt, wird auch ein weiteres Schloss, das „Inverted Castle“, freigeschaltet, das dann weitere Abenteuer bietet. Wegen der vielen Möglichkeiten ist „Castlevania: Symphony of the Night“ zu Recht auf Platz eins unserer „Top-Retro-Halloween-Spiele“-Liste gelandet.

Welche Horror-Klassiker spielt ihr gerne? Welche Spiele wären in eurer Top Halloween Liste gelandet? Schreibt es uns in die Kommentare!

Bild: Retro Gaming Crew / Nintendo / Sony / Sega

Kommentar hinterlassen

Anmerkung oder Frage schreiben

Jeder Beitrag wird von Hand freigeschaltet. Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar und ggf. Ihrer Website gespeichert wird.