Nach dem Zweiten Weltkrieg stürzt sich die Menschheit mithilfe von Atom-Waffen selbst in die Katastrophe und ein großer Teil der Menschen stirbt. Ein kleiner Teil der Bevölkerung hat aber überlebt und kämpft in einer postapokalyptischen Welt ums Überleben. Ich habe mir „Unlife“ mal etwas genauer angeschaut. In meiner Review erfahrt ihr, ob das Spiel etwas für euch ist.

Entwickelt wurde das Retro-inspirierte 2D-Shooter/Survival-Horrorspiel vom Solo-Indie-Entwickler Diedemor Studio (Gusev Dimitriy) und wird für die Konsolen von Indie-Publisher Ratalaika Games veröffentlicht. Für den PC ist das Spiel (via Steam) bereits seit dem 07. Juni 2022 erhältlich. Konsolen-Spieler mussten sich noch ein wenig länger gedulden, für die PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S und für die Nintendo Switch erschien „Unlife“ erst am 01. März 2024. Einen kleinen Einblick in die postapokalyptische Welt gibt euch der folgende Trailer:

Postapokalypse lädt zur Erkundung ein

Als Spieler wird man in eine alternative Realität geworfen und muss die Postapokalypse überleben. Nach einem verheerenden Einsatz von Atomwaffen am Ende des Zweiten Weltkrieges liegt die Welt nämlich in Schutt und Asche. Zu allem Übel ist durch die Strahlung auch noch ein Parasit mutiert, der alle Lebewesen, die befallen sind, in groteske Mutanten verwandelt. Einige wenige Menschen haben es geschafft, auf Plattformen im Ozean zu überleben. Einer dieser Menschen ist Michael, der als letzter Überlebender seiner Plattform und todkrank beschließt, sich auf die Suche nach weiteren Überlebenden und einem Heilmittel zu begeben.

Die zahlreichen Mutanten haben es auf Michaels Leben abgesehen und euch steht im Spiel nur eine begrenzte Anzahl an Schusswaffen und Munition zur Verfügung.

Ab diesem Punkt übernimmt man die Kontrolle über den Protagonisten Michael und versucht, einen Weg von der Heimatplattform zu finden. Zuerst absolviert man aber ein kleines Tutorial, das wichtige Elemente des Spiels wie Klettern, Looten und Schwimmen erklärt. Ziel der ersten Episode ist es dann, Ausrüstung zu finden und von der Plattform mit einem U-Boot zu entkommen. Insgesamt kämpft man sich so durch acht Episoden, in denen man Materialien looten, Gegenstände herstellen und DNA-Material von getöteten Kreaturen sammeln muss. Die DNA ist besonders wichtig, denn mit ihr kann Michael seine Krankheit heilen, die dann auch das Ende des Spiels beeinflusst. Insgesamt können so zwei Enden erspielt werden.

Bedrückende Atmosphäre zieht in ihren Bann

Das eigentliche Highlight des Spiels ist die bedrückende Endzeit-Atmosphäre, die der Entwickler hervorragend in Szene gesetzt hat. Zum einen hätten wir da den sehr düsteren und psychedelischen Soundtrack, der mich direkt an die ersten „Resident Evil“-Teile erinnert hat. Auch das Level-Design und die Gegner, die übrigens alle handgezeichnet wurden, tragen zur gruseligen Stimmung des Spiels bei.

Trübes Wasser ist normalerweise ein Zeichen dafür, nicht planschen zu gehen. In „Unlife“ muss man sich aber wohl oder übel dazu überwinden, denn sonst kommt man nicht weiter.

Ein weiterer Clou des 2D-Shooter/Survival-Horrorspiels ist das Spiel mit Licht und Schatten. So hat man z.B. flackernde Lichter, dunkle Passagen, die gar nicht ausgeleuchtet werden können und im späteren Verlauf eine kleine Taschenlampe, die aber nur einen Teil der Räume ausleuchten kann sowie trübes Gewässer, was ich im Reallife ganz sicher nicht betreten hätte. Dieses Zusammenspiel der verschiedenen Elemente macht das Spiel zu einer gelungenen Horror- / Psychothriller-Erfahrung, die mich voll in ihren Bann gezogen hat.

Kein Meisterwerk, aber durchaus solide

Überzeugen konnte mich „Unlife“ vor allem wegen seiner düsteren Atmosphäre, den interessanten, handgezeichneten Leveln sowie Gegnern und natürlich mit dem Soundtrack, der mich an die „Resident Evil“-Spiele erinnert hat. Beeindruckt hat mich am meisten das U-Boot-Level, denn in diesem steuert man das Unterwasser-Gefährt durch enge Passagen und muss aufpassen, dass man nicht mit Felsen oder ähnlichem kollidiert.

Das U-Boot ist rustikal eingerichtet. Dafür gehört das Level, in dem man das Unterwasser-Gefährt steuern kann, zu den echten Highlights des Spiels.

Doch ganz ohne Probleme geht es nicht. So ist die Geschichte echt interessant, wird aber nur über Textpassagen erzählt, was eigentlich nicht weiter schlimm wäre, wenn da nicht die etwas schlechte englische Übersetzung wäre. Doch bleiben wir gleich bei der Lokalisierung, denn das Spiel ist nur auf Englisch und Russisch spielbar. Weitere Sprachen wären hier echt schön gewesen. Das größte Problem ist aber die Steuerung, denn an die muss man sich erst mal gewöhnen. Man steuert die Figur zwar klassisch mit den Thumbsticks von rechts nach links, muss aber in die richtige Richtung schauen, damit man sich auch schnell von A nach B bewegen kann. Andernfalls schleicht man schneckenartig durch die Level und wird von den zahlreichen Monstern hinterrücks ermordet. Vor allem in den Kämpfen ist die Steuerung manchmal das größte Hindernis und hat mich auch das eine oder andere Leben gekostet. Aber genug gemeckert, denn auch wenn „Unlife“ kein Meisterwerk ist, ist es dennoch ein echt gutes 2D-Shooter/Survival-Horrorspiel, das ich weiterempfehlen kann. Zudem bietet es genug spannendes bzw. gruseliges Gameplay, das einen für mehrere Stunden in den Bann ziehen kann. Und für 11 Euro bzw. 8,79 Euro (Nintendo eShop-Aktion bis 14.03.2024) bekommt man genug Content geboten.

Aussehen20 / 20
Soundtrack20 / 20
Spielspaß18 / 20
Story10 / 20
Umfang16 / 20

The good

  • Handgezeichnete Level und Gegner
  • Eine düstere und glaubwürdige Atmosphäre durch das Zusammenspiel von Soundtrack, Level- / Gegner-Design und dem Spiel von Licht und Schatten.
  • Das U-Boot-Level ist eine tolle und gelungene Abwechslung.

The bad

  • Teils fehlerhafte englische Lokalisierung und auch leider nur auf Englisch und Russisch spielbar.
  • Die eher hakelige Steuerung, an die man sich erst gewöhnen muss und gerade in den Kämpfen für den einen oder anderen Tod gesorgt hat.
  • Story gerät ein wenig in den Hintergrund, da sie nur über Textpassagen erzählt wird.

Bilder: Ratalaika Games

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