Wenn man an Sega denkt, hat man direkt einen blauen Igel mit eingebautem Turbo im Kopf. Doch neben beliebten Spielereihen wie Sonic hat Sega auch eine Zeitlang Hardware auf den Markt gebracht, darunter eine Menge Arcade-Automaten und natürlich auch zahlreiche Spielekonsolen wie das Sega Mega Drive oder das Dreamcast. Doch welche Konsole war die erste Sega-Konsole? Die Antwort liefern wir euch in unserem Special.

Sega hat 1940 als kleines Unternehmen angefangen und Münzautomaten für die in Japan stationierten US-Soldaten importiert. Ab 1966 produzierte das noch recht kleine Unternehmen die ersten elektromechanischen Spielautomaten, unter anderem das sehr erfolgreiche „Periscope“. Von da aus war es nur ein kleiner Schritt, auch Videospiele herzustellen und so wurde 1976 das erste kommerzielle japanische Arcade-Videospiel, „Heavyweight Champ“, auf den Markt gebracht. Seitdem war Sega eine feste Größe in der Arcade-Szene und erweiterte in den 80ern das Sortiment mit stationären Spielekonsolen und Heimcomputern.

Kleiner und kompakter

Mit Arcade-Automaten konnte Sega schon einige Erfahrungen im Videospielmarkt sammeln, doch kam in den 70ern bereits der Trend auf, Videospiele auch ins Wohnzimmer der Spieler zu bringen. Erste Gehversuche machte Ralph Baer, der mit dem Magnavox Oddysey 1972 die erste Heimkonsole auf den Markt brachte. Sega stieg in das Geschäft erst am 15. Juli 1983 mit der ersten Sega-Konsole, dem Sega Game-1000 (SG-1000), ein. Mit dem Release kam es dann auch direkt zu einer Konfrontation der Videospielentwickler, denn Nintendo brachte zur gleichen Zeit sein Famicom / NES auf den Markt. Diese erste Rivalität war der Beginn eines Wettstreits zwischen den beiden Firmen, der in den legendären „Console Wars“ enden sollte.

Doch konnte die Sega-Konsole zumindest technisch mit der Konkurrenz mithalten. So wurde im SG-1000 folgende Hardware verbaut:

  • CPU: NEC 780C (Z80-Klon) mit 3,58 MHz (NTSC) bzw. 3,55 MHz (PAL)
  • RAM: 8 Kbit (1 Kilobyte)
  • Grafik: Texas Instruments TMS9918A
  • Grafikspeicher: 16 Kilobyte
  • Bildschirmauflösung: 256 × 192 Pixel mit 16 Farben

Zusätzlich verfügte die Konsole über einen Cartridge-Slot für die Sega-Cards, einen Antennen-Anschluss, einen festverbauten Controller mit einem Joystick und zwei Tasten, einen weiteren Slot für einen zusätzlichen Controller und einen Expansion-Port, an den eine kompatible Tastatur angeschlossen werden konnte.  1984 bekam die Konsole dann noch mal ein Rework, bei dem aber nur Modifikationen am Gehäuse vorgenommen wurden. So wurde der Anschluss beim SG-1000 II für das Keyboard von der Rückseite der Konsole auf die Vorderseite versetzt und der vorher festverbaute Controller wurde durch einen weiteren Anschluss ersetzt.

Auch wenn die Sega-Konsole technisch mit dem Konkurrenten Nintendo mithalten konnte, kam die Konsole bei den Spielern scheinbar nicht so gut an, weshalb sie sich nur ca. 1,92 Millionen Mal verkaufte. Im Kontrast dazu wurde das NES ganze 61,91 Millionen Mal verkauft. Erst mit der nächsten Generation von Sega-Konsolen schaffte es Sega, Nintendo ein wenig ins Schwitzen zu bringen.

Eine kleine Spielebibliothek

Mit ca. 100 Spielen ist die Spieleauswahl auf dem SG-1000  eher übersichtlich. Da Sega bereits Erfahrung im Arcade-Bereich hatte, wurden einige Titel auch als Portierung auf der Heimkonsole umgesetzt. Zudem brachte Sega mit dem SC-3000 auch eine Heimcomputer-Variante der Konsole auf den Markt, sodass dafür auch einige Spiele erschienen sind. So wurden insgesamt 68 Spiele als Modul und 29 Spiele als Steckkarte veröffentlicht. Die Spieleproduktion wurde offiziell 1987 eingestellt, jedoch werden auch heute noch Spiele von Fans für das SG-1000 bzw. für dessen Emulator entwickelt. Einen kleinen Einblick in die damals erschienenen Spiele gibt euch das folgende Video:

Mit dem SG-1000 fing alles an, jedoch sollte Sega mit Hilfe des Master Systems und eines blauen Igels namens Sonic nochmal einen ordentlichen Schritt zulegen. Aber das ist wohl Stoff für mein nächstes Special. 😉​

Hättet ihr gewusst, welche Konsole Sega als erstes auf den Markt gebracht hat? Welche Sega-Konsole ist euer Favorit? Schreibt es uns in die Kommentare!

Bild: Sega / Adobestock / Wikipedia (Evan-Amos)

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