Es gibt legendäre Spiele-Reihen, die man immer wieder gerne in die Konsole steckt und auch wenn man sie bereits in- und auswendig kennt, noch ein weiteres Mal durchspielt. Dazu zählen auch „Wonder Boy“ und seine zahlreichen Nachfolger, die jetzt mit der „Anniversary Wonder Boy Collection“ neuaufgelegt wurden. Wir haben die Collection getestet und in unserer Review könnt ihr lesen, warum ihr euch die „Anniversary Wonder Boy Collection“ unbedingt für eure Sammlung holen solltet.

Die Geschichte des kleinen Helden namens Tom-Tom alias Wonder Boy beginnt in den 80ern – genauer gesagt 1986, denn in diesem Jahr erscheint der erste Teil für den SG-1000, das Master System und den Game Gear. Später wurde das Spiel auch für den Heimcomputer portiert, unter anderem für den C64, das ZX Spectrum und den Amstrad CPC.

Ein Tom-Tom in allen Gassen

Euch einen Einblick in jede Story der auf der „Anniversary Wonder Boy Collection“ enthaltenen Spiele zu geben, würde den Rahmen dieser Review wahrscheinlich sprengen. Dennoch will ich gerade diejenigen, die die „Wonder Boy“-Reihe noch nicht kennen, ein Stück mit auf eine Reise durch die 80er und 90er nehmen. Denn die „Wonder Boy“-Reihe konnte gerade in diesen Jahrzehnten jede Menge Fans gewinnen.

Begonnen hat alles 1986 als Side-Scrolling-Action-Spiel, in dem man einem Jungen, der einfach nur „Boy“ genannt wurde, bei der Rettung seiner Freundin geholfen hat. Der zweite Teil wurde dann schon etwas exotischer, denn „Wonder Boy in Monsterland“ hat einfach mal das komplette Genre gewechselt und statt klassischem Jump ’n’ Run haben die Fans eines der ersten Action-Rollenspiele der Welt präsentiert bekommen. Generell hat die „Wonder Boy“-Spiele-Serie einige Genre-Wechsel hinter sich bringen müssen. So ist der dritte Teil eine Mischung aus klassischer Jump ’n’ Run-Action mit einem Shooter. Spätere Ableger der Reihe orientieren sich dann wieder eher an klassischen Rollenspielen. Die zahlreichen Genre-Wechsel haben der Spiele-Reihe ihren besonderen Charme verliehen, der auch in der „Anniversary Wonder Boy Collection“ sehr gut umgesetzt wurde.

Eine Geschichte auf unterschiedlichen Konsolen

Dass sich Story, Gameplay, aber auch Optik des selben Spiels unterscheiden können, ist heutzutage eigentlich fast unmöglich. Das liegt vor allem daran, dass sich die Konsolen heutzutage lediglich in ihrer Hardware unterscheiden, die Spiele meist aber für alle gleich entwickelt bzw. portiert werden. Ok, bei der Optik müssen wir vielleicht ein Auge zudrücken, da manche Konsolen etwas schwächer sind als andere. Im Grunde dreht sich heutzutage aber alles um die PlayStation, Xbox und die neueste Nintendo-Konsole. Hinzu kommt dann noch der PC, aber Konsolen-Konkurrenz wie in den 80ern und 90ern herrscht heute nicht mehr.

Worauf wir eigentlich hinaus wollen: Die „Anniversary Wonder Boy Collection“ bietet folgende Titel in unterschiedlichen Varianten an, die damals für unterschiedliche Sega-Konsolen veröffentlicht wurden:

Lasst euch vom niedlichen Aussehen der Gegner nicht täuschen, denn sie versuchen alles, um euer Abenteuer zu einem jähen Ende zu bringen.
  • Wonder Boy (6 Versionen)
  • Wonder Boy in Monster Land (4 Versionen)
  • Wonder Boy III: Monster Lair (2 Versionen)
  • Wonder Boy III: The Dragon‘s Trap (4 Versionen)
  • Wonder Boy in Monster World (3 Versionen)
  • Monster World IV (2 Versionen)

Auch wenn die Spiele von der Grund-Version gleich sind, spielen sie sich völlig anders. Nehmen wir z.B. exemplarisch den ersten Teil der Reihe – dieser hat für folgende Systeme eine Umsetzung bekommen:

  • System 1 (Arcade-Platine)
  • SG-1000
  • Sega Mark III
  • Sega Master System
  • Game Gear (nur in Japan)
  • Sonder-Edition namens „Revenge of Drancon“ (Game Gear / World Edition)

Jede dieser Versionen spielt sich völlig unterschiedlich. So ist die Game Gear-Variante z.B. ein wenig abgespeckt worden. Hier fehlen Anzeigen für die Waffe, die Leben und auch die Highscore-Anzeige. Dennoch lassen sich alle Versionen sehr gut spielen und machen auch eine Menge Spaß, zumal auch einige im Westen nicht erschienene Fassungen dabei sind.

Zahlreiche Optionen und Filter

Bereits vor einiger Zeit konnten wir ja die „Wonder Boy Collection“ testen, die vier der klassischen „Wonder Boy“-Spiele beinhaltet hat. Überzeugt haben uns in unserer damaligen Review vor allem die zahlreichen grafischen Verbesserungen und die tollen Quality of Live-Features wie z.B. Speicherfunktionen, Anpassungen der Spielbedingungen und mehrere CRT-Filter, die den Spielen die nötige Nostalgie verleihen. Eine 90er-Wertung war damals ein absolutes Muss.

Die „Anniversary Wonder Boy Collection“ legt, gerade was den Umfang der Spiele angeht, noch eine Schippe drauf. Aber auch die bereits erwähnten Quality of Live-Features sind wieder sehr gut umgesetzt worden. So können folgende Optionen vor dem Spielstart geändert werden:

Mit dem Skateboard wird das Einsammeln der Früchte extrem schwierig
  • Steuerung: Kann individuell an euren Spielstil und die bevorzugten Tasten angepasst werden.
  • Gameplay: Hier können z.B. erweiterte Steuerungsoptionen eingestellt, Start-Leben festgelegt, Bonus-Leben-Counter erhöht und der Schwierigkeitsgrad eingestellt werden.
  • Video: Hier wählt man die Bildschirmgröße, die Skalierungsfilter, den Hintergrund, aber auch die verschiedenen Shader und Shader-Unterfunktionen aus.

Neben den Spielen haben sich die Entwickler der Collection einiges einfallen lassen. So kann man sich in jedem Spiel die Level als Karte anschauen. Zusätzlich kann man zahlreiche Artworks und Konzeptzeichnungen zu den einzelnen Spielen in der Galerie betrachten.

Fans einfach glücklich gemacht

Die „Anniversary Wonder Boy Collection“ ist eine echte Granate, die besonders Fans der Reihe, mich natürlich eingeschlossen, sehr glücklich machen dürfte. Vor allem die zahlreichen Versionen der einzelnen Spiele machen echt viel Spaß. So hat mir z.B. die Game Gear-Variante von „Wonder Boy“ nicht so gut gefallen und mich darin bestätigt, dass die beste Version des Spiels immer noch die des System 1 (Arcadeplatine) ist. Ohne die Collection hätte ich den Vergleich vielleicht nie gemacht. Deswegen ist die „Anniversary Wonder Boy Collection“ auch so etwas wie ein Zeitzeuge, den man nun auf einer modernen Konsole erleben kann. Hinzu kommen dann noch die verschiedenen Quality of Life-Features wie leicht verbesserte Grafik, verbesserte Steuerung, zahlreiche Bonus-Optionen wie ein höherer Schwierigkeitsgrad, aber auch diverse Skalierungsfilter und natürlich die Shader-Funktionen, die den Spielen dann den nötigen Retro-Touch verleihen. Die Galerie und die Konzeptkarten der einzelnen Spiele bzw. Level runden die Collection ab. Alles in allem eine tolle Sammlung für Fans und welche, die es noch werden wollen.

Aussehen20 / 20
Soundtrack18 / 20
Spielspaß20 / 20
Story16 / 20
Umfang20 / 20

The good

  • Die „Anniversary Wonder Boy Collection“ bietet sechs Spiele der „Wonder Boy“-Reihe in 21 unterschiedlichen Versionen an. Eine Menge Content für sechs Spiele!
  • Tolle Quality of Live-Features wie Anpassungen der Spielbedingungen und natürlich für das richtige Retro-Gefühl zahlreiche Shader.
  • Eine tolle Galerie mit interessanten Artworks und Konzeptzeichnungen.

The bad

  • Auch wenn die Spiele mit den zahlreichen Versionen eine Menge Content bieten, ist die Grundstory immer gleich.
  • Der Soundtrack ist eigentlich sehr gut, wird aber nach einer Weile echt anstrengend – zumal die Game Gear-Variante von „Wonder Boy“ ein wenig verzerrt klingt, sodass wir in unserem Test die Lautstärke runterdrehen mussten.

Bild: Bliss Brain Corporation / ININ Games

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