„Avenging Spirit“, in Japan auch als „Phantasm“ bekannt, ist zurück auf modernen Konsolen. Ratalaika Games hat den Arcade-Klassiker von 1991 für Nintendo Switch, Xbox One, PlayStation 4 und PlayStation 5 neu aufgelegt. Grund für uns, das Spiel zu testen und zu schauen, was der Arcade-Klassiker kann.

Auf den Markt gebracht wurde das Spiel 1991 von Jaleco als Arcade-Automat. Später folgten dann weitere Portierungen für den Game Boy (1992), für iOS (2010) und als Neuauflage für moderne Konsolen am 29.07.2022. Einen Einblick in 29.07.2022-Fassung gibt euch das folgende Long Play-Video:

Spaziergänge können tödlich enden

Ok, in diesem Fall endet ein Spaziergang tödlich, denn während er gerade mit seiner Freundin einen schönen Abend verbringen will, wird der Protagonist von den Agenten eines skrupellosen Konzerns erschossen und seine Freundin entführt. Doch die Geschichte ist hier nicht zu Ende, denn der Protagonist kehrt als Geist zurück. Der Vater der Freundin, der mit Geist-Energie experimentiert, bittet euch, seine Tochter aus den Klauen des Verbrechersyndikats zu retten.

Als Spieler übernimmt man nun den Geist und macht sich auf die Suche nach seiner Freundin. Das Dasein als Geist stellt sich dabei sogar als Vorteil heraus: Man kann in die Gegner einfahren und deren Fähigkeiten übernehmen. In sechs Leveln prügelt man sich mit allerlei Schergen und sucht Schlüssel, um dann später das Mädchen befreien zu können.

Geist-Energie zum Vorteil nutzen

Gameplay-technisch unterscheidet sich „Avenging Spirit“ schon ein wenig von den klassischen Arcade-Jump´n´Run-Titeln, denn die Level sind je nach Schwierigkeitsgrad schon recht knifflig und eure Gangster-Marionetten halten auch nicht unendlich viel aus. Jeder Gegner hat bestimmte Fähigkeiten, die euch in den einzelnen Abschnitten des Levels mal mehr oder weniger voranbringen. So können die normalen Gangster zwar schießen, aber nicht sehr hoch springen und sind eher träge was ihre Geschwindigkeit angeht. Attentäter hingegen können recht hoch springen, sodass ihr auch höher gelegene Orte erklimmen und so das ein oder andere Powerup abstauben könnt.

Manche Gegner-Typen sind besser geeignet, um bestimmte Bosse schneller besiegen zu können.

Doch alle Schergen haben etwas gemeinsam: Sollten sie zu oft getroffen werden, sterben sie und ihr müsst euch schnell einen neuen Schergen suchen, um diesen zu übernehmen. Schafft ihr es nämlich nicht rechtzeitig, schwindet eure Energie und ihr seht den Game Over-Bildschirm schneller, als euch lieb ist. Hier kommt dann die taktische Komponente hinzu, denn einfach alle eure Gegner mit einem Schlag über den Haufen zu ballern, ist nicht die beste Option, da ihr manche der Fähigkeiten im Spielverlauf braucht und euer Geist sonst schnell stirbt.

Die Qual der Wahl

Ratalaika Games hat mit der „Avenging Spirit“-Portierung ein gelungenes Comeback des Spiels auf moderne Konsolen entwickelt. So haben wir zu Beginn des Spiels die Möglichkeit, eine angepasste Version für die modernen Konsolen zu spielen (Einzelspieler) oder die Original-Arcade-Fassung zu genießen (Multiplayer). Beide Versionen sind super umgesetzt worden und besonders die Arcade-Fassung hat es uns bei unserem Test echt angetan, denn zu zweit macht das Spiel gleich noch viel mehr Spaß, da man sich ja im Highscore gegenseitig übertrumpfen will.

Aber auch in Sachen Quality of Live-Features hat Ratalaika Games ordentlich Hand angelegt und es können folgende Features genutzt werden:

  • Auswahl zwischen der japanischen Original-Fassung und der World-Fassung (Englisch)
  • Arcade- oder angepasster Modus
  • Programmierbare Steuerung
  • Verschiedene Grafik- und Display-Auflösungen
  • CRT-Filter (individuell einstellbar)
  • Rückspulfunktion (verschiedene Geschwindigkeiten auswählbar)
  • Speicherfunktion: Ihr könnt jederzeit eure Session speichern und zu einem späteren Zeitpunkt weiterspielen.

Ein gelungenes Comeback

„Avenging Spirit“ feiert mit der Portierung ein gelungenes Comeback. Da die Entwickler dem Original-Gameplay treu geblieben sind, hat man das Gefühl, eine grafisch hübschere Version des Game Boy-Spiels zu spielen. Das Gameplay ist fordernd und mit den verschiedenen Schwierigkeitsstufen auch für Anfänger und Veteranen sehr gut geeignet. Lediglich das Rückspul-Feature hat uns ein wenig gestört, da man doch schnell in der Versuchung ist, einen Fehler einfach auszubügeln – und das macht die Schwierigkeitsgrade leider ein wenig nutzlos. Aber die Funktion ist ja nur optional und man kann sie schließlich auch ignorieren. Ein Quality of Live-Feature hat es uns dann aber doch angetan, denn die Speicherfunktion ist einfach klasse. Statt das ganze Spiel in einem Rutsch durchspielen zu müssen, kann man auch zwischendrin pausieren und später weiterspielen – einfach genial, das würden wir uns für manch anderen Titel auch sehr wünschen! Alles in allem ist „Avenging Spirit“ ein gelungenes Comeback, das wir euch, solltet ihr es noch nicht besitzen, wärmstens empfehlen können. Momentan läuft auch noch eine 20 Prozent-Aktion, sodass ihr das Spiel für rund 4,80 Euro in den einzelnen Shops bekommen könnt.

Aussehen20 / 20
Soundtrack15 / 20
Spielspaß18 / 20
Story18 / 20
Umfang10 / 20

The good

  • Original-Spiel mit Arcade-Fassung und angepasster Fassung für neue Konsolen
  • Speicherfunktion, die es erlaubt, das Spiel mittendrin abzuspeichern und von diesem Punkt aus dann weiterzuspielen
  • Arcade-Mode mit Zwei-Spieler-Funktion hebt das Spiel auf ein ganz anderes Level (Highscore-Battle)

The bad

  • Rückspulfunktion macht Schwierigkeitsgrade ein wenig sinnlos
  • Mit sechs Leveln ist der Umfang doch recht gering (der Preis macht den Punkt aber durchaus wieder wett)

Bild: Ratalaika Games / Jaleco

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