Indie-Titel sind immer wieder für die eine oder andere Überraschung gut. So auch der Action-Rollenspiel- / Roguelike-Top-Down-Shooter-Mix „Fusion Paradox“ von Publisher Sometimes You und Entwickler Nikolai Usachev, der mich vor allem mit seinem etwas anderen Gameplay überzeugen konnte. Warum ihr euch das Spiel mal anschauen solltet, könnt ihr in meiner Review nachlesen.

„Fusion Paradox“ ist für PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch und auf dem PC via Steam für rund 10 Euro erhältlich. Einen kleinen Einblick in den Indie-Titel gibt euch der folgende Trailer:

Spezial-Agent ist die einzige Hoffnung

Eine übernatürliche Bedrohung, die nicht aus der Agentur zur Verringerung übernatürlicher Bedrohungen in die Außenwelt gelangen darf – nach der Abriegelung der Einrichtung trifft die Taskforce zur Eindämmung der Bedrohung ein. Doch statt der Bedrohung Herr zu werden, werden die Mitglieder selbst korrumpiert. Einziger Überlebender ist ein Spezial-Agent, der an Amnesie leidet und mit übernatürlichen Kräften ausgestattet ist. Mit diesen neuen Kräften muss er die Agency erkunden und die Bedrohung durch die Kriegsgöttin Anat ausschalten.

Die zahlreichen Rätsel bieten eine gelungene Abwechslung zu den sonst doch eher actiongeladenen Kämpfen.

Als Spieler wird man direkt ins kalte Wasser geworfen, denn man übernimmt, wer hätte es anders gedacht, die Rolle des Spezial-Agenten, der als einziger von der Specialforce-Truppe übriggeblieben ist. Dieser wacht in einem geheimen Labor auf und hat auf einmal mysteriöse Kräfte. Mit dieser Gabe kann man Energiezustände verändern. Von einem Wissenschaftler, der über Hologramm mit dem Agenten sprechen kann, wird man auf die Erkundung durch die Agency geschickt. Nach einem kurzen Tutorial, das die Grundmechaniken des Spiels erklärt, geht es auch direkt los und man muss sich den Schrecken der Agency stellen, zahlreiche Rätsel lösen und natürlich den einen oder anderen Boss besiegen.

Interessanter Genre-Mix

Neben der doch eher seichten Story trumpft das Spiel mit seinem Gameplay auf, denn das ist gar nicht so simpel, wie es auf den ersten Blick scheint. So kombiniert das Spiel zahlreiche Elemente miteinander. Da hätten wir zum einen den typischen Top-Down-Shooter, denn in „Fusion Paradox“ muss man sich den Weg mit allerhand Knarren, die man nach und nach freispielen kann, freischießen. Mit den Waffen geht es den korrumpierten Angestellten und den zahlreichen Bossen an den Kragen. Als zweites Gameplay-Element kommen die vielzähligen Rätsel hinzu, die es zu lösen gilt. Hier sind vor allem die Spezialkräfte wichtig, denn viele Rätsel lassen sich nur lösen, wenn man die unterschiedlichen Energiezustände passend nutzt. Das letzte Gameplay-Element sind die verschiedenen Zauber, die man im Spiel ebenfalls nach und nach freischalten kann. Die Zaubersprüche verbessern unter anderem die unterschiedlichen Fähigkeiten und unterstützen euch im Kampf. So können verschiedene Kombinationen aus Verteidigungs- und Angriffszaubern mit den Waffen des Spiels kombiniert werden.

Je nach Schwierigkeitsgrad sind die Bosse eine schwer zu knackende Nuss.

Auch wenn sich das alles echt gut anhört und „Fusion Paradox“ sich wirklich gut anfühlt, ohne Kritik geht es dann doch nicht. So kam es während meines Tests für die Review (Nintendo Switch-Version) zu einigen technischen Problemen, die auch den Spielspaß ein wenig getrübt haben. Zum einen haben wir da die Ladescreens, denn diese dauern manchmal recht lange und lassen sogar ab und zu das Spiel abstürzen, was besonders ärgerlich ist, da man dann all seinen Fortschritt verliert und nach dem Neustart wieder im Labor anfangen muss. Zudem ist die Steuerung eher hakelig und durch den einen oder anderen Mikroruckler verliert man auch mal schnell einen Fight und muss ebenfalls wieder von vorne anfangen. Ein weiterer Punkt ist das Design der Gegner, denn diese sind zum Teil etwas unbalanced – einfache Gegner haben mich manchmal schlimmer auseinandergenommen als die zahlreichen Bosse.

Ein interessantes Spiel mit Abzügen in der B-Note

Aber genug gemeckert, denn wenn man den Dreh erst einmal raus hat, dann kann „Fusion Paradox“ echt viel Spaß machen. Den Mix aus Action-Rollenspiel und Roguelike-Top-Down-Shooter hat der Entwickler Nikolai Usachev gut umgesetzt. Vor allem die Energiefähigkeit bringt einen interessanten Twist ins Spiel. Man kann z.B. nur Feinde mit der gleichen Energie besiegen. Aber auch die Rätsel haben es in sich, denn sie sind nicht so leicht und ich musste das eine oder andere Mal echt stark überlegen, um das Rätsel lösen zu können. Hinzu kommen, je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad, sehr knackige Bosse, die mich mehrfach ins Schwitzen gebracht haben. Ein weiterer Vorteil, den ich vorher ein wenig außer Acht gelassen habe, ist der hohe Wiederspielwert des Spiels, denn die Welt bzw. die Agentur ist eine ausgeklügelte Kombination von Räumen, die zu einem zufällig generierten Labyrinth zusammengesetzt wurden, sodass man bei einem erneuten Durchgang nicht noch einmal dieselben Gegner, Bosse und auch Rätsel spielt. Wer also auch Lust hat, ein Indie-Game mit besonderem Gameplay-Mix zu spielen und dabei über die eine oder andere technische Schwierigkeit hinwegsehen kann, sollte sich „Fusion Paradox“ nicht entgehen lassen. Und sind wir mal ehrlich: Für knapp 10 Euro kann man eigentlich nicht viel falsch machen.

Aussehen15 / 20
Soundtrack18 / 20
Spielspaß15 / 20
Story10 / 20
Umfang16 / 20

The good

  • Interessanter Mix von verschiedenen Videospiel-Genres und Gameplaymechaniken
  • Knackige Rätsel und spannende Bossfights
  • Hoher Wiederspielwert dank zufällig generierter Spielwelt

The bad

  • Mikroruckler und ein wenig hakelige Steuerung
  • Hohe Ladezeiten und Abstürze des Spiels in der Ladephase
  • Das Design der Gegner ist ein wenig unbalanced, sodass einfache Gegner manchmal schwieriger als die Bosse zu besiegen sind

Bilder: Sometimes You / Nikolai Usachev

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