Was passiert eigentlich mit meinen Spielen, die ich noch auf CD habe? Diese Frage dürfte sich wohl jeder Gamer schon einmal gestellt haben. Wir schauen uns einmal an, was man machen kann, damit die Medien lange halten und warum die Konservierung von Spielen echt zu einem Problem werden kann.
Neben den Datenträgern sind auch viele Spiele heutzutage digital und hängen von den Servern ab. Werden diese abgeschaltet, geht auch ein Großteil der Spiele verloren. Hinzu kommen dann auch noch Schließungen der Onlinestores, da z.B. die Hardware nicht mehr unterstützt wird – alles Faktoren, die die Konservierung von Spielen erschweren.
Wie lange halten Daten und wie schütze ich die Datenträger?
CDs, Cartridges, Blu-rays und andere Datenträger halten nicht ewig. Jedes Medium hat eine bestimmte Lebensdauer und wenn diese überschritten ist, dann könnten die Daten auf ihnen verloren gehen.
Speichermedien in der Übersicht:
Spiele-Cartridges:
Bei den Cartridges gibt es keine genaue Lebensdauer. Hier wird vor allem darauf hingewiesen, dass man mit ihnen pfleglich umgehen und sie in Schutzhüllen aufbewahren sollte. Damit sollten sie fast ewig halten und keine Daten verlieren. Was jedoch passieren kann, ist, dass die verbauten Batterien in den Cartridges leer gehen. Diese kann man mit ein wenig Geschick allerdings austauschen. Schädlich ist vor allem Feuchtigkeit, da dann die Kontakte korrodieren können.
Module (Flashspeicher):
Flashspeicher sind die neuen Cartridges, seit 2003 werden die Flashspeicher für diverse Plattformen wie z.B. den Nintendo DS genutzt. Die Lebensdauer liegt laut den Herstellern bei ca. 30 Jahren, doch die tatsächliche Lebensdauer lässt sich nicht genau bestimmen. Flashspeicher haben ein Problem: Die Speicherschicht hat eine Schutzschicht, die beim Löschen von Daten nach und nach verbraucht wird, was die Lebensdauer von Flashspeichern wie USB-Sticks drastisch verringern kann. Spiele-Module sind davon aber weniger betroffen, da auf ihnen keine Daten gelöscht werden. Wie bei den Cartridges, können sie aber auch durch Feuchtigkeit und oxidierende Kontakte beschädigt werden.
CDs:
Die Lebensdauer von CDs wird mit 30 Jahren angegeben. Tatsächlich halten sie aber eher zehn bis 20 Jahre; wenn man pfleglich mit ihnen umgeht, auch noch ein wenig länger, aber dann muss auch alles optimal laufen. Denn kleinste Kratzer können das Speichermedium nämlich beschädigen und die Daten vernichten. CDs sind das Speichermedium, das am wenigsten geeignet ist, Daten für die Ewigkeit zu sichern. Denn Kratzer, Feuchtigkeit, hohe Temperaturschwankungen, Fingerabdrücke und auch Schmutz können sie beschädigen.
DVDs:
Wie bereits bei den CDs beschrieben, haben auch DVDs eine Lebensdauer von 30 Jahren – allerdings nur unter Optimalbedingungen. Da die DVDs zum Teil sogar noch empfindlicher sind als die CDs, muss man Spiele auf DVDs sehr sorgsam behandeln. Denn Kratzer, Feuchtigkeit, hohe Temperaturschwankungen, Fingerabdrücke und auch Schmutz können die DVD genauso wie die CD beschädigen und die Daten vernichten.
Blu-rays
Blu-rays sind aus der Gamingwelt im Moment nicht wegzudenken, denn Xbox- sowie Sony Playstation-Spiele sind alle auf Blu-rays gespeichert. Im direkten Vergleich mit der DVD ist nicht nur der Speicher um einiges größer, sondern auch die Qualität besser, denn die Blu-ray wurde mit einer Zusatzschutzschicht versehen, die das Medium stärker vor Kratzern schützen soll. Die Lebensdauer einer Blu-ray wird unter idealen Bedingungen auf 30-80 Jahre geschätzt. Auch hier können Kratzer, Feuchtigkeit, hohe Temperaturschwankungen und auch Schmutz allerdings dafür sorgen, dass der Datenträger früher beschädigt wird.
Physische Datenträger können irgendwann kaputt gehen, sodass man sich irgendwann Gedanken machen muss, wie man die Spiele dennoch davor bewahren kann, zu verschwinden. Die sinnvollste Alternative wäre es, alle Daten zu digitalisieren und in großen Online-Speichern oder cloudbasierten Systemen zu speichern, doch ist das mitunter nicht so einfach.
Digitalisierung ist das Sprichwort – doch darf man alles digitalisieren?
Das führt uns aber genau zu einem weiteren Dilemma, denn auch wenn wir alle Spiele digitalisieren könnten, würden wir gegen Rechte der Entwickler und Publisher verstoßen. Die Vergangenheit hat auch gezeigt, dass Entwickler nicht begeistert waren, wenn z.B. Roms im Internet aufgetaucht sind. Ein weiteres Problem ist: Was passiert, wenn das Internet einmal weg ist? Dann können wir nicht mehr auf Cloud-Systeme, Online-Speicher und Onlineshops zugreifen.
Es stellen sich die folgenden Fragen: Wo zieht man die Grenze? Was ist zum Beispiel Konservierung? Was ist Urheberrechtsverletzung? Das Thema scheint aber nicht nur Sammler zu beschäftigen, denn Publisher und Entwickler gehen immer mehr dazu über, auch alte Spiele auf neue Konsolen zu portieren, Online-Spielotheken und Remaster anzubieten. So sollen Spiele auch vor dem Verfall bewahrt werden und das ist unserer Meinung nach ein guter Weg, damit wir noch lange Spaß mit unseren Lieblingsspielen haben.
Habt ihr auch Angst, dass eure Spiele irgendwann nicht mehr funktionieren? Was tut ihr, um das Leben eurer Spiele zu verlängern? Schreibt es uns in die Kommentare!
Bilder: Adobestock / Nintendo
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