„Yu-Gi-Oh!“ gehört seit dem Erscheinen 1999 zu einem der beliebtesten und bekanntesten Card Games. Spätestens seit der Ausstrahlung des Animes 2003 waren die Karten auch auf Schulhöfen ständig zu sehen. Klar, dass bei solch einem Hype Videospiele nicht fehlen dürfen. Ein Game, das mich besonders begeistert hat, ist das 2007er „Yu-Gi-Oh! GX Tag Force“ für die PlayStation Portable.

Ja, ich weiß, was ihr euch jetzt fragt: Ausgerechnet das Spiel? Was ist mit „Yu-Gi-Oh! Forbidden Memories“ oder „Yu-Gi-Oh! The Duelists of the Roses“? Bei mir hat die „Tag Force“-Reihe aus drei Gründen mehr Eindruck hinterlassen.

Ab in die Schule

Fangen wir zunächst mit der Handlung von „Yu-Gi-Oh! GX Tag Force“ an. Da das Spiel zu der „GX“-Reihe gehört, treffen wir hier auch auf die dazugehörigen Charaktere und Schauplätze. Ob einem eher Yami Yugi, Joey Wheeler, Seto Kaiba und Co. oder doch Jaden Yuki und seine Schulkameraden besser gefallen, ist Geschmackssache. Die Duell-Akademie als Location finde ich zumindest erfrischend.

Ihr kommt neu in der Akademie an und lernt nach und nach eure zahlreichen Mitschüler kennen. Ein großes Tag-Team-Turnier soll demnächst stattfinden und dafür braucht ihr natürlich einen Partner. Hier kommen wir auch schon zum ersten Pluspunkt: die Rollenspiel-Elemente. Um einen der sieben möglichen Figuren als eure Duell-Partnerin oder -Partner zu gewinnen, müsst ihr mit ihnen plaudern, ihnen Geschenke machen und euch mit ihnen duellieren. Irgendwann habt ihr eine gute Beziehung zu den Charakteren aufgebaut und könnt an dem Turnier teilnehmen.

Einen kleinen Einblick ins Spiel erhaltet ihr im Let’s Play von GermanLetsPlay:

Wir beenden unseren Zug

Der zweite Punkt, der ausgerechnet „Tag Force“ zu meinem Lieblings-„Yu-Gi-Oh!“-Game gemacht hat, sind die Tag-Team-Duelle. Statt einfache Duelle eins-gegen-eins, tretet ihr hier zu zweit gegen eure Herausforderer an. Dabei teilen sich die Teammitglieder die Lebenspunkte und auch das Spielfeld. Die Teamkameraden spielen jedoch nicht gleichzeitig, sondern wechseln sich in ihren Runden ab. Das verlangt umso mehr taktische Finesse und eine sehr wohlüberlegte Vorausplanung. Das Schöne ist, dass auch normale Duelle möglich sind. Ihr seid also nicht gezwungen, ständig mit eurem Partner in ein Duell zu gehen.

Jaden Yuki in der Kantine
Neben Jaden Yuki trifft man auf zahlreiche weitere Figuren aus dem Anime.

Außerhalb der Duelle bewegt ihr euch durch die verschiedenen Bereiche der Duell-Insel, auf der sich die Akademie befindet. Dabei trefft ihr verschiedene Charaktere aus dem Anime und könnt beispielsweise Geschenke und Kartenpacks kaufen. Insgesamt stehen euch etwa 2.400 Karten zu Verfügung, aus denen ihr euch ein Deck bauen könnt. Dadurch könnt ihr alle möglichen Builds ausprobieren und an diversen Karten-Kombinationen feilen, womit wir beim dritten Pluspunkt angelangt sind. Erst mit „Yu-Gi-Oh GX“ ging es so richtig los mit Monster-Karten, die Effekte besitzen. Davor fehlte mir immer etwas taktische Tiefe.

Dunkler Magier, erscheine!

Mit das Wichtigste in einem „Yu-Gi-Oh!“-Spiel ist das Duell-Interface. Wenn die Karten schlecht lesbar sind oder das Spielfeld unübersichtlich gestaltet ist, dann kann das Spiel bereits einpacken. „Yu-Gi-Oh! GX Tag Force“ macht hier einen super Job. Die Kartentexte werden euch auf der linken Seite des Bildschirms gut lesbar dargestellt und auch sonst gibt es nichts zu meckern. Zudem haben einige Monster, wie zum Beispiel der Dunkle Magier oder der blauäugige weiße Drache, Videosequenzen erhalten. Auch die diversen Duellanten dürfen in den Matches glänzen und in Zwischen-Videos ihre Karten mit Inbrunst spielen oder voller Elan in die Kamera sagen, dass sie ihren Zug beenden.

Weißer Drache mit eiskaltem Blick
Die kleinen Videos in den Duellen sorgen für Atmosphäre.

Sogar die Musik im Game, insbesondere in den Duellen, ist nicht von schlechten Eltern. Je nach Situation ändert sie sich sogar. Sind eure Lebenspunkte beinahe bei null angekommen, erklingen dramatische Töne und solltet ihr klar im Vorteil sein, dann hebt der Soundtrack die Stimmung nochmal enorm.

Zeit, die PSP rauszukramen

Ich packe immer wieder meine PlayStation Portable aus, nur um die UMD von „Yu-Gi-Oh! GX Tag Force“ nochmal einzulegen. Denn abseits des Story-Modes sind auch schnelle Duelle möglich. Es macht einfach Laune, ein paar Duelle gegen die KI auszutragen, da diese wirklich hervorragende Arbeit leistet. Sie spielt ihre Karten nachvollziehbar und ist in der Lage, komplizierte Kombinationen aufzubauen. Wenn mich also jemand fragt, welches „Yu-Gi-Oh!“-Game ich früher am liebsten gespielt habe, dann lautet die Antwort ganz klar: „Yu-Gi-Oh! GX Tag Force“!

Bilder: Konami

Aussehen16 / 20
Soundtrack16 / 20
Spielspaß18 / 20
Story15 / 20
Umfang18 / 20

The good

  • Mehr als 2.400 Yu-Gi-Oh!-Karten verfügbar
  • Gelungene Tag-Team-Duelle mit bekannten Figuren aus dem Anime
  • Rollenspiel-Elemente sorgen für Abwechslung

The bad

  • Leider sind keine Online-Duelle möglich
  • Wer sich mit Yu-Gi-Oh! nicht auskennt, wird erstmal überfordert sein
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