Bereits auf der Gamescom konnte ich in ein besonderes Spiel reinschnuppern, nun ist „KarmaZoo“ seit letzter Woche für den PC, die PlayStation, Xbox und auf Nintendo Switch erhältlich. Ich habe die Vollversion des Spiels getestet und eine Menge Spaß gehabt. Warum ihr euch „KarmaZoo“ nicht entgehen lassen solltet, erfahrt ihr in meiner Review.

Entwickelt wurde „KarmaZoo“ vom kleinen Entwicklerstudio PastaGames, das aber auf mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Videospielbranche zurückgreifen kann. In dieser Zeit hat das Studio auch einige Retro-Revivals wie „Arknoid-Eternal Battle“ oder „Pac-Man Party Royale“ auf den Markt gebracht. Zusammen mit Publisher Devolver Digital haben die Entwickler nun ein echt interessantes Game mit einem so noch nie dagewesenen Gameplay veröffentlicht. Einen ersten Einblick ins Spiel gibt euch dieser witzige Trailer:

Am Anfang war der Blob

Eine Legende besagt, dass wenn man Gutes tut und anderen hilft, den Karma-Baum erstrahlen zu lassen, man sein Dasein als Blob hinter sich lassen kann. Mit diesem Versprechen beginnt eines der interessantesten Games, das ich bisher spielen durfte. Als Spieler landet ihr in der Karmawelt als Blob, der quasi nur springen und singen kann. Von einer mysteriösen Stimme geleitet, absolviert man ein Tutorial, das die wichtigsten Mechaniken des Spiels erklärt. Nach erfolgreichem Training geht es dann in den Loops (Stages) darum, Karmaherzen zu sammeln. Die Herzen sind sehr wichtig, denn nur wenn man genug Herzen sammelt, schafft man es vielleicht, dem Zoo zu entkommen.

KarmaZoo: Charakter Auswahlbildschirm
Mit 50 Charakteren, die alle unterschiedliche Fähigkeiten haben, dürfte für jeden Spielstil etwas dabei sein.

Doch als Spieler ist man nicht auf sich allein gestellt, denn man spielt die Loops gemeinsam mit bis zu zehn Spielern (sogar Plattform-übergreifend). Als Gruppe muss man dann versuchen, die Jump ’n‘ Run-Passagen und die zahlreichen Rätsel der Level zu lösen. Hier ist natürlich Teamwork gefragt, denn nur wenn man zusammenarbeitet, kann man die Level meistern und genug Karmaherzen sammeln. In jedem Loop warten fünf Level, die es in einer bestimmten Zeit zu absolvieren gilt, sodass man für jeden Loop, je nach Gruppenzusammensetzung, rund 20 Minuten Spielzeit braucht.

Hilfsbereitschaft wird belohnt

In „KarmaZoo“ dreht sich alles, wie der Name des Spiels schon verrät, um Karma. Der Begriff Karma dürfte den meisten von euch geläufig sein. Vereinfacht erklärt funktioniert Karma wie folgt: Verhält man sich im Leben gut und tut auch anderen etwas Gutes, dann bekommt man auch Gutes zurück. Wenn man sich jedoch schlecht verhält, häuft man schlechtes Karma an und einem widerfährt auch Schlechtes.

Zusammen mit anderen Spielern gilt es, so viele Karmaherzen wie möglich zu sammeln.

Dieses Prinzip haben die Entwickler in eine Gameplaymechanik verwandelt, denn jeder Spieler übernimmt einen wichtigen Part in der Gruppe. So gilt es z.B. anderen zu helfen, indem man eine Plattform betätigt, sodass die anderen Teammitglieder durch ein Tor gelangen, oder sich auch mal zu opfern, um eine Plattform über einem Abgrund mit Stacheln erscheinen zu lassen. Für diese Hilfsbereitschaft wird man dann mit Karmaherzen belohnt, die man anschließend in der HUB-Welt ausgeben kann.

Ich kaufe mir einen Zoo

Die Karmaherzen sind die Währung im Spiel, mit ihnen kann man sich weitere Charaktere sowie Fähigkeiten freischalten. Womit wir auch beim Zoo angekommen wären, denn im Spiel geht es echt tierisch zu. So können insgesamt 50 Charaktere freigeschaltet werden, die alle unterschiedliche Spezialfähigkeiten haben. Der Koala beispielsweise kann an Wänden hängen und gleichzeitig singen und der Wal kann mit seiner Wasserfontäne als Sprungbrett für andere Spieler fungieren. Neben der wunderschönen Retro-Pixelwelt sind es gerade die Charaktere, die einen besonderen Charme ins Spiel bringen.

Im Totem-Modus tritt man gegen Freunde in verschiedenen Wettkämpfen gegeneinander an.

Für die etwas kompetitiv orientierten Spieler hält „KarmaZoo“ mit dem Totem-Modus einen lokalen Multiplayer bereit, in dem man in verschiedenen Turnieren mit bis zu acht Spielern gegeneinander antreten kann. Den Modus konnte ich bereits auf der Gamescom 2023 zusammen mit den Entwicklern ein wenig spielen und war schon damals mehr als begeistert. Dieses Gefühl hat sich jetzt beim erneuten Antesten bestätigt und so viel sei gesagt: Solltet ihr euch „KarmaZoo“ holen, dann ladet unbedingt eure Freunde ein, denn der Modus lohnt sich!

Mein Cozy-Game des Jahres 

In meiner Preview nach der Gamescom hatte ich bereits angeführt, dass „KarmaZoo“ eines meiner persönlichen Highlights der Gamescom 2023 war. Jetzt gehe ich sogar noch einen Schritt weiter, denn „KarmaZoo“ ist mein „Cozy-Game des Jahres 2023“. Es bietet einfach alles, was ich an entspannten Spielen mag. Vor allem das Gameplay hat es mir angetan, denn es geht mal nicht darum, der Beste zu sein, den besseren Loot zu bekommen oder ein Zweckbündnis einzugehen. Sondern man wird dafür belohnt, dass man anderen im Spiel hilft, freundlich ist und einfach eine tolle gemeinsame Zeit mit Freunden und auch fremden Spielern auf der ganzen Welt genießt. Hinzu kommen toll gezeichnete Charaktere mit echt coolen Spezialfähigkeiten, stimmige Welten, ein gelungener Soundtrack, Rätsel, die Spaß machen und wenn man wirklich mal ein wenig kompetitiv unterwegs sein will, hat man mit dem Totem-Modus eine Möglichkeit, in spannenden Wettkämpfen gegen seine Freunde anzutreten. Dazu kommt noch ein genialer Sprecher, der einem eine Gänsehaut macht und ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wenn er „KarmaaaaZoooo“ sagt – einfach nur toll.

Ein weiteres Feature, das ich ebenfalls super finde, ist das World-Karma. Hier werden alle Karmapunkte, die die Spieler auf der Welt sammeln, gezählt. Mit den gesammelten Karmaherzen schalten die Entwickler beim Erreichen bestimmter Meilensteine über den kostenlosen KarmaPass neue Inhalte für alle Spieler frei. Hieran kann man erkennen, wie viel Herzblut die Entwickler in ihr Spiel stecken.

„KarmaZoo“ ist einfach ein tolles Game, das ich euch echt an Herz legen kann. Wenn ihr euch nach dem Lesen meiner Review noch nicht sicher seid, ob das Spiel etwas für euch ist, dann schaut doch einfach mal bei Steam vorbei, denn dort bieten euch die Entwickler eine Demo. Hier könnt ihr euch einen kleinen Teil des Spiels anschauen und dann selbst entscheiden, ob ihr euer Karma ein wenig aufpolieren wollt.

Ist „KarmaZoo“ etwas für eure Sammlung? Was haltet ihr vom besonderen Karma-Gameplay? Schreibt uns eure Meinung zu „KarmaZoo“ gerne in die Kommentare!

Aussehen20 / 20
Soundtrack20 / 20
Spielspaß20 / 20
Story16 / 20
Umfang18 / 20

The good

  • Das Karma-System verleiht KarmaZoo einen eigenen Twist und belohnt die Spieler dafür, freundlich, hilfsbereit und auch aufopfernd zu sein. Dieses Konzept würde ich mir für manch anderes Spiel auch wünschen.
  • Toll gestaltete Welten, knuffige Charaktere, die sich dank ihrer Fähigkeiten hervorragend ergänzen und ein gelungener Soundtrack tragen zu einer Wohlfühlatmosphäre bei, die ich bisher in keinem anderen Game gefühlt habe.
  • Ein echt toller Sprecher, der einem mit seiner tiefen Stimme ein Lächeln aufs Gesicht und eine Gänsehaut am ganzen Körper zaubert, wenn er „KaaaarmaZoooo“ schmettert.

The bad

  • Die Story von KarmaZoo rückt schnell in den Hintergrund, was aber bei dem hervorragenden Gameplay auch nicht weiter schlimm ist.
  • Leider ist das Aufgabensystem ein wenig versteckt, sodass man es erst suchen muss.
  • Der Totem-Modus kann leider nur im Couch-Koop oder aber online per Freundecode-Einladung mit Freunden gespielt werden. Die Möglichkeit, online gegen fremde Spieler anzutreten, hätte meiner Meinung nach bestimmt auch in diesem Modus Spaß gemacht.

Bilder: Pastagames / Devolver Digital

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