Wer von euch hat beim Titel direkt an Knoblauchbrot gedacht? Ha, erwischt! Nein, Spaß beiseite, in „Garlic“ geht es nicht darum, wer das beste Knoblauchbrot gebacken hat, sondern um einen kleinen Jungen, der seinen Wunsch erfüllt bekommen möchte. Wir haben bereits ins Spiel reingeschnuppert und klären, ob „Garlic“ etwas für euch sein könnte.

Der Retro-inspirierte Plattformer von Indie-Entwickler Sylph ist seit dem 07. Juli für PlayStation 4, PlayStation 5, Microsoft Xbox One, Xbox Series X/S und Nintendo Switch erhältlich. Gepublished wird das Spiel von Ratalaika Games. Einen kleinen Einblick ins Spiel gibt euch der folgende Trailer:

Wer nicht springt, verliert!

Der Star des Spiels ist Garlic, der Knoblauchjunge, der von seinen Freunden auch liebevoll „Onion Boy Head“ genannt wird. Garlic hat einen Traum und diesen möchte er sich von der Cyber-Göttin erfüllen lassen. Dazu muss er nur den heiligen Turm erklimmen. Doch das ist nicht so einfach, denn es gilt, zahlreiche Jump’n’Run-Passagen zu meistern, tonnenweise Feinden auszuweichen und diese natürlich auch zu besiegen. Es warten insgesamt zwölf Zonen mit neun Leveln und einem speziellen Endgegner auf euch.

Die größte Hürde im Spiel ist aber das Springen, denn das will gelernt sein. So müsst ihr verschiedene Sprünge meistern, die ihr in insgesamt acht Richtungen ausführen könnt. Zudem gilt es, Sprünge zu kombinieren und so zum Beispiel einen Super-Dash auszuführen. Doch erfordert das natürlich jede Menge Geschicklichkeit und Präzisio, denn ein Sprung zu viel und es könnte euer letzter gewesen sein. Neben dem Hauptspiel bietet „Garlic“ auch noch einen Timerush-Modus an. Dieser ist vor allem für Speedrunner sehr interessant, weil ihr hier die Level unter Zeitdruck noch einmal spielen könnt. Voraussetzung ist aber, dass ihr das Spiel im Story-Mode zuerst einmal durchgespielt habt. Danach könnt ihr die Level erneut in zwei Schwierigkeitsstufen spielen – einmal im Normal-Modus und im „Sofortiger Tod“-Modus.

Manche Gegner können als Sprungbrett genutzt werden.

Geniales Tutorial und Game Boy-Pixelgrafik

Die Steuerung von „Garlic“ sieht auf den ersten Moment nicht so schwer aus, hat es aber in sich. Denn man muss bei den Sprüngen sehr präzise sein, sonst fällt man in den Abgrund, wird von seinen Feinden besiegt oder tritt in eine der zahlreichen Fallen. Zum Glück gibt es aber ein echt gutes Tutorial, das euch direkt vor dem eigentlichen Spiel in Level eins erwartet. Dort bekommt ihr verschiedene Trainingsherausforderungen vorgestellt, die euch auch in den richtigen Leveln erwarten. Im Tutorial selbst könnt ihr solange üben, bis ihr alle Sprünge bzw. Kombinationen erlernt habt.

Neben dem gelungenen Gameplay trumpft „Garlic“ auch mit einer gelungenen Pixelgrafik im Stil des Game Boy Color auf. Generell hätte ich das Spiel gerne damals auf dem Nintendo-Handhelden gespielt. Aber auch auf der Nintendo Switch macht das Spiel eine gute Figur. Das Charakterdesign, die Gegner und auch die Spielwelt bilden eine Einheit, die man sich von so manch anderem Spiel wünschen würde. Abgerundet wird das Ganze von tollen Soundeffekten, die vor allem die waghalsigen Sprünge gekonnt in Szene setzen. Der Soundtrack des Spiels ist so lala – nichts Besonderes, aber auch nicht schlecht.

Für manche Sprünge muss man die Kombos beherrschen, daher sollte man sie im Tutorial üben.

Prädikat Jump’n’Run erfüllt!

Was braucht ein gutes Jump’n’Run? Diese Frage stell ich mir grundsätzlich immer, bevor ich ein Spiel aus diesem Genre teste. Im Grunde läuft es immer auf die gleiche Antwort hinaus: Es braucht Sprungpassagen, die ordentlich fordern und nicht bloß „spring über diesen Abgrund und das wars“ sind. Von Walljumps über Saltos und Dashs muss einfach alles dabei sein. Genau diese Kriterien erfüllt „Garlic“ und kann vor allem mit seinem Gameplay und den abwechslungsreichen Sprungpassagen überzeugen. Hinzu kommt, dass der Protagonist Garlic auch als Figur überzeugt. So ist seine Mission, seinen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen, komplett nachvollziehbar und nicht zu abgespaced, sodass man sich als Spieler sofort mit ihm identifizieren kann. Denn wer wollte nicht schon einmal einen Herzenswunsch erfüllt bekommen? Auch die Welt ist stimmig und die Jump-Sounds untermalen die zum Teil rasanten Sprünge echt gut. Doch ohne Abzüge in der B-Note geht’s dann doch nicht, denn der Soundtrack ist leider nur mittelmäßig. Hier hätte man bestimmt noch eine Schippe drauflegen können. Leider fehlt auch eine Option, die Story in einem höheren Schwierigkeitsgrad spielen zu können. Nur im Timerun-Modus ist eine höhere Schwierigkeit mit dem „Sofortiger Tod“-Modus möglich. Auch ist das Spiel mit ein wenig Geschick und Erfahrung sehr schnell durchgespielt. Alles in allem ist „Garlic“ aber ein echt gutes Spiel, das wir euch ans Herz legen können und für 15 Euro ist es ein nettes Game für zwischendurch.

Aussehen20 / 20
Soundtrack10 / 20
Spielspaß20 / 20
Story15 / 20
Umfang16 / 20

The good

  • Eine simple Story, die einen direkt abholt; zudem ein Protagonist, der nicht nur witzig aussieht, sondern auch einiges draufhat.
  • Fordernde Jump’n’Run-Passagen, die von Level zu Level schwieriger werden. Zudem gibt es einen Timerun-Modus, in dem dann sogar die Schwierigkeit noch weiter angehoben werden kann.
  • Tutorial, in dem die aufwendigen Sprünge bzw. Kombinationen in Ruhe gelernt werden können.

The bad

  • Mit ein wenig Erfahrung ist das Spiel recht schnell durchgespielt./li>
  • Auch wenn die Hüpf-Sounds echt gut gemacht sind, ist der Soundtrack nur mittelmäßig und überzeugt nicht so ganz.
  • Der Story-Modus bietet keine weiteren Schwierigkeitsstufen an und ist dann gerade in der Anfangsphase zu leicht

Bilder: Ratalaika Games

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